Das Immunsystem im Kampf gegen Krebs – manchmal machtlos

Das körpereigene Immunsystem hat eigentlich gute Mechanismen, um Tumore selbständig abwehren zu können. Doch die Krebszellen können es austricksen. Dann sind gezielte Therapien gefragt.

Das Immunsystem hat eine wichtige Aufgabe: Es wehrt Fremdstoffe ab und schützt den Körper vor gefährlichen Bakterien, Viren – oder krankhaften Zellen. Daher ist es auch bei Krebs nicht machtlos. Tumorzellen setzen ganz bestimmte Eiweißstoffe frei, sogenannte Krebs-Antigene. Eine Reihe von Reaktionen wird dadurch in Gang gesetzt (s. Grafik). Letztendlich sind es die sogenannten „T-Zellen“, die die Krebs-Antigene als fremd erkennen und den Angriff sowie die Zerstörung des Tumors auslösen. 

Wenn das Ganze so einfach wäre, würde man jedoch nicht vom „König aller Krankheiten“ und der zweithäufigsten Todesursache in Deutschland sprechen. Das Problem: Krebs kann das Immunsystem an mehreren Stellen austricksen und sich vor dessen Abwehrmechanismen „verstecken“. Ein Beispiel: Durch die Produktion des Eiweißes PD-L1 können die T-Zellen ihn nicht mehr erkennen – und damit nicht angreifen. 

Immer besser verstehen die Forscher diese zugrundeliegenden Mechanismen der Tumorentstehung. Dieses Wissen bildet die Basis für die Entwicklung zielgerichteter Therapien. So könnten etwa Wirkstoffe, die an PD-L1 binden und es blockieren, verhindern, dass die Immunantwort vom Krebs außer Kraft gesetzt wird.

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