Ziel im Kampf gegen Masern: maximal 80 Fälle pro Jahr

Eigentlich sollte es weniger als einen Masernfall pro eine Million Einwohner geben. Das gilt zumindest, wenn die Eliminierung der Erkrankung das Ziel ist. Möchte Deutschland das erreichen, gilt: maximal rund 80 Fälle pro Jahr. Doch 2018 waren es 542, 2017 waren es 930 und 2016 waren es 323.

Fast 5.000 gemeldete Masernfälle in Deutschland gab es im Jahr 2002. Nach Einführung der Meldepflicht der Erkrankung (2001) ging die Zahl – „aufgrund steigender Impfquoten“ wie das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt – anschließend zurück. 2003 waren es rund 780 gemeldete Fälle; 2004 sogar nur noch 123. 

„Der erneute Anstieg der Erkrankungszahlen nach 2005 wurde jedoch durch immer wieder auftretende, regional und zeitlich begrenzte Krankheitsausbrüche verursacht“, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf der Webseite impfen-info.de. „Fast alle dieser Masernerkrankten waren ungeimpft und zunehmend waren Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.“

Foto: CC0 (Stencil)
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Bestehende Immunitätslücken schließen

Im Jahr 2010 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) daher eine neue Empfehlung in Sachen Masernimpfung ausgesprochen: Demnach sollen nicht oder in der Kindheit nur einmal geimpfte nach 1970 geborene Erwachsene eine Dosis erhalten. Das Ziel: bestehenden Immunitätslücken schließen. „Denn Masernausbrüche lassen sich erst verhindern, wenn 95 Prozent der Bevölkerung immun sind“, erklärt die BZgA.

Ein steter Rückwärtstrend in Bezug auf die gemeldeten Masernfälle lässt in Deutschland jedoch weiter auf sich warten: „Jahre mit weniger Masernfällen werden […] von Jahren mit zum Teil ausgedehnten Ausbrüchen und vielen Masernfällen abgelöst“, bedauert das RKI. Ein Beispiel: Wurden 2015 fast 2.500 Fälle gemeldet, schien es, als würde sich die Situation anschließend bessern (2016: 323) – doch schon kurze Zeit später stiegen die Zahlen wieder an (2017: 930).  

Masernfälle 2019?

2019 ist noch jung. Laut RKI gab es bis zum 24. Januar bislang drei gemeldete Fälle – es wird sich zeigen, wie sich die Zahlen in diesem Jahr entwickeln. Als Voraussetzung für die Elimination gilt jedoch nach wie vor eine stabile Impfquote von mindestens 95 Prozent. Unter den Kindern des Geburtsjahrgangs 2014 hatten im Alter von 24 Monaten jedoch nicht einmal drei Viertel die zweite empfohlene Masern-Dosis erhalten (s. Epidemiologisches Bulletin).

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