Große Nachfrage nach Impfstoffen im Jahr 2018

Laut des Beratungsunternehmens IQVIA stieg 2018 die Anzahl der zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung abgegebenen Impfstoffdosen um fast 5 Prozent auf rund 37 Millionen – ein deutlicher Zuwachs nach mehreren Jahren der Stagnation. Zurückzuführen war dies vor allem auf die vermehrte Nachfrage nach viralen Impfstoffen: etwa gegen Grippe oder Humane Papillomviren (HPV).

Der Bereich der viralen Impfstoffe stieg laut IQVIA um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier spielten vor allem Vakzine gegen Influenza eine große Rolle: 13,7 Millionen Impfstoffdosen (+10 %) wurden 2018 an Kassenpatienten abgegeben. Besonders stark wuchs jedoch das Interesse an Impfungen, die sich gegen das durch Zecken übertragbare Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) richten: um 21 Prozent auf 4,1 Millionen GKV-Impfstoffdosen. In Bezug auf HPV spricht IQVIA von einer deutlichen „Steigerung der Nachfrage ab September 2018“. Und fügt erklärend hinzu: „Durch eine Infektion mit HPV-Viren können sich Gewebeveränderungen bilden, aus denen Krebs entstehen kann. Bislang war die Impfung gegen HPV-Viren für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs empfohlen. Im Juni 2018 hat die STIKO diese Empfehlung auch auf Jungen in der Altersgruppe der 9- bis 14-Jährigen erweitert. Eine Impfung kann diese vor Penis- und Analkrebs schützen.“

Auch bei Impfstoffen gegen bakterielle Infektionen zeigt die Entwicklung nach oben (+6 %). Beispiel Pneumokokken: Mit einem Wachstum um 7 Prozent wurden 3,5 Millionen Dosen zu Lasten der GKV abgegeben. Lediglich im Bereich der Mehrfachimpfstoffe hat die Nachfrage etwas nachgelassen (-3 %). Hierzu gehört etwa Masern-Mumps-Röteln: Angesichts eines „sprunghaften Anstiegs“ der Masernfälle im Jahr 2018 erklärte erst kürzlich Dr. Zsuzsanna Jakab von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Impflücken „auf lokaler Ebene dem Virus immer noch Tür und Tor öffnen“.

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