Welt-Hepatitis-Tag 2018: Auf der Suche nach den Millionen

Die virale Hepatitis ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Rund 300 Millionen Menschen sind infiziert, wissen das aber nicht. Das Bewusstsein für die Erkrankung zu erhöhen, ist deshalb das Ziel des alljährlichen Welt-Hepatitis-Tages (28. Juli). Schließlich kann nur behandelt werden, wer seinen Status kennt.

Find the Missing Millions“ – so lautet das diesjährige Motto des durch die World Hepatitis Alliance (WHA) initiierten Jahrestages. Denn die Dunkelziffer ist bei dieser durch Hepatitis-Viren verursachten Leberinfektion das größte Problem. Nur wer seine Diagnose kennt, kann auch behandelt werden. Bis zum Jahr 2030 – so hat das höchste Organ der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltgesundheitsversammlung, im Jahr 2016 beschlossen, soll die virale Hepatitis als globale Gesundheitsbedrohung eliminiert sein. Eliminiert heißt hier: Die Zahl der Neuinfektionen soll um 90 Prozent, die Zahl der Todesfälle um 65 Prozent reduziert sein.

Virale Hepatitis tötet jedes Jahr rund 1,34 Millionen Menschen – eine Zahl, vergleichbar mit den Todesfällen als Folge einer Tuberkulose und eine Zahl, die höher ist als im Bereich HIV. Auch wenn es fünf „klassische“ Virushepatitiden gibt (Hepatitis A bis E) – Hepatitis B (HBV) und C (HCV) sind laut WHO für 96 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Für erstere gibt es eine Impfung zur Vorbeugung und Medikamente zur Behandlung, Hepatitis C ist heilbar.

Hepatitis: Neun von zehn wissen nichts von ihrer Infektion

Rund 300 Millionen Menschen, so die Schätzungen, wissen nicht, dass sie sich mit Hepatitis B oder C infiziert haben – das sind neun von zehn Infizierten. Zum Vergleich: In den USA leben rund 325 Millionen Einwohner. Die Diagnose-Raten sind weiterhin niedrig (HBV: 9%; HVC: 20%). Das Ziel von WHA und WHO lautet deshalb: durch Screening-Programme die Patienten finden, damit sie therapiert werden können.

Die weltweiten Behandlungszahlen mit der neuen Generation von antiviralen HCV-Medikamenten steigt stetig an – im Jahr 2016, neuere Zahlen gibt es noch nicht, konnten 1,5 Millionen Menschen mit der Behandlung beginnen. Einen Beitrag dazu haben Pharmaunternehmen geleistet, indem sie freiwillige Lizenzen in über 100 Ländern erlassen haben: Diese ermöglichen es Herstellern vor Ort, generische – und damit kostengünstige – Varianten herzustellen und zu vertreiben. „Insgesamt mehr als 60 Prozent der Hepatitis C-infizierten Menschen leben heute in Ländern, die mehr bezahlbare generische Medikamente beschaffen könnten“, heißt es dazu in einem entsprechenden Report der WHO

Das Fazit: Die Eliminierung von HCV kann erreicht werden, so die WHO, wenn die nationalen Regierungen das Thema auf die Agenda setzen. Dazu müssen nationale Strategiepläne für Prävention, Diagnose und Behandlung erarbeitet und umgesetzt werden und ausreichend Mittel zur Verfügung stehen.

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