"Superbugs": Über 30.000 Tote durch gegen Antibiotika resistente Keime in Europa. Foto: CC0 (Stencil)
"Superbugs": Über 30.000 Tote durch gegen Antibiotika resistente Keime in Europa. Foto: CC0 (Stencil)

Krebs für jeden vierten Todesfall verantwortlich

Das statische Amt der Europäischen Union, Eurostat, hat nachgerechnet: In den 28 Ländern der EU war Krebs mit 1,281 Millionen Menschen für mehr als ein Viertel aller Todesfälle verantwortlich.

Diese Zahlen hat die EU jetzt veröffentlicht – zusammen mit anderen interessanten Ergebnissen. Dabei wird in der EU insgesamt weniger gestorben; die Zahl aller Todesfälle ging in den vergangenen zehn Jahren leicht zurück. Dies gilt jedoch nicht für den „Todesfall Krebs“: Er nahm um 6,3 Prozent zu. Dabei steigt er bei Frauen stärker an als bei Männern (6,6 Prozent vs. 6,0 Prozent). Allerdings sterben insgesamt deutlich mehr Männer (718.000) an den Folgen ihrer Krebserkrankungen als Frauen (563.000).

 

EU-weit liegt Deutschland im Durchschnitt: 26 Prozent aller hierzulande registrierten Todesfälle gehen auf das Konto von Krebs (EU-Durchschnitt: 26,3 Prozent). Den höchsten Wert haben dabei die Niederländer (31,9 Prozent der Todesfälle). Lungenkrebs ist dabei die am häufigsten zum Tode führende Krebsart – gefolgt von Dickdarm- und Brustkrebs, sowie von Krebs der Bauspeicheldrüse und der Prostata.

Krebs bleibt somit eine Riesen-Herausforderung – nicht nur für Betroffene und ihre Angehörigen, sondern auch für Gesundheitssysteme, Wissenschaft und Industrie. Pharmazeutische Unternehmen investieren weiterhin im großen Stil, wie der „Global Oncology Trend Report“ des IMS-Instituts  feststellt: 30 Prozent aller prä-klinischen und Phase-I-Studien zielen auf neue onkologische Präparate ab. In den vergangenen zwei Jahren konnten Patienten und ihren behandelnden Ärzte 22 neue Produkte zur Verfügung gestellt werden.

Im EU-Zulassungsverfahren oder kurz vor der Markteinführung sind nach vfa-Zählung zurzeit 20 neue Produkte, die entweder gentechnisch oder chemisch-synthetisch hergestellt werden. Davon richten sich drei gegen das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom und vier gegen Melanome. Aber auch Therapien gegen Brust-, Magen- und Eierstockkrebs befinden sich darunter.

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