Grippe: Krankenhauspersonal ist zu selten geimpft

5.822 Klinikmitarbeiter hat das Robert Koch-Institut (RKI) befragt. Das Ergebnis: Nur knapp 40 Prozent von ihnen verfügten in der Saison 2016/2017 über die Influenza-Impfung. Dabei kann sie einer Infektion vorbeugen – und eine Übertragung des Virus auf Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe verhindern.

„Die jährliche Influenza-Impfung ist die wichtigste Maßnahme zur Prävention einer Influenza-Erkrankung“, erklärt das RKI. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie neben chronisch Erkrankten, älteren Menschen und Schwangeren auch medizinischem Personal. Das hat zwei Gründe: 

  • Zum einen dient sie dem Selbstschutz. Durch die Impfung „können […] potenzielle Influenza-Infektionen von Krankenhauspersonal und damit krankheitsbedingte Personalengpässe in den Kliniken während der Influenza-Saison vorgebeugt werden“, heißt es in der Erklärung.
  • Zum anderen dient die Impfung dem Patientenschutz. Denn durch ein geimpftes Personal können „Übertragungen auf Patientengruppen verhindert werden, die ein erhöhtes Risiko für schwere Influenza-Verläufe“ haben. Dazu gehören beispielsweise ältere Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Sie sind besonders gefährdet, ernsthafte Komplikationen wie eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) zu entwickeln. Das scheint vielen Befragten nicht bewusst zu sein. So nannten die Klinikmitarbeiter als häufigsten Grund für die Impfung den Selbstschutz – der Patientenschutz war dem nachgeordnet. 

Bei den Argumenten gegen die Vakzine gab es Unterschiede in den Berufsgruppen. So nannten die Ärzte, bei denen die Impfquote mit 61,4 Prozent noch vergleichsweise hoch lag, in erster Linie „organisatorische Gründe“. Hier könnten „aufsuchende Impfangebote die Inanspruchnahme stärken“, meint das RKI. Anders ist das beim Pflegepersonal (32,5 %) und den therapeutischen Berufen (34,2 %): Bei ihnen sei eine „Steigerung des Vertrauens in die Sicherheit und Effektivität“ der Impfung notwendig. 

teilen
teilen
teilen

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: