„Impfungen sind seit Langem eine der erfolgreichsten und kostengünstigsten Gesundheitsmaßnahmen“, erklärt die Gavi auf ihrer Webseite. Und trotzdem: Noch immer sterben viele Menschen an Erkrankungen, die durch Impfungen hätten verhindert werden können. Als eine öffentlich-private Partnerschaft möchte die Gavi daher allen Kindern auf der Welt einen gleichberechtigten Zugang zu Vakzinen ermöglichen – und finanziert z.B. Impfprogramme in Entwicklungsländern. Dies funktioniert nur in enger Zusammenarbeit verschiedener Akteure – zu denen u.a. die Regierungen der Entwicklungs- und Geberländer gehören. Außerdem unterstützen beispielsweise Nichtregierungsorganisationen die Impfmaßnahmen vor Ort; die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reguliert die Vergabe von Impfstoffen; und Impfstoffhersteller machen hochwertige und bezahlbare Impfstoffe verfügbar.
Durch die Gavi-Partnerschaft wurde schon viel erreicht: Auf einer Konferenz in Abu Dhabi, die vom 10. bis 11.12.2018 stattfindet, zeigen sich die Verantwortlichen erfreut. Durch die Impfmaßnahmen der letzten 18 Jahre wurden etwa zehn Millionen Todesfälle verhindert.
2016 bis 2020: hochgesteckte Ziele
Trotzdem hat die Gavi in Zukunft noch so einiges vor. Im Fünf-Jahreszeitraum von 2016 bis 2020 möchte die Allianz insgesamt 300 Millionen Kinder immunisieren. Aus dem „Mid-Term Review report“ geht hervor: Bereits 42 Prozent davon (127 Mio.) hat sie allein von 2016 bis 2017 erreicht. „Dies hilft, 2,5 Millionen zukünftige Todesfälle zu verhindern“, so die Organisation. Erreicht die Gavi ihr 2020-Ziel könnten es insgesamt fünf bis sechs Millionen gerettete Leben sein.
Zudem haben Impfungen ökonomische Effekte: „Geimpfte Kinder sind gesünder, besuchen mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich eine Schule und entwickeln sich zu gesunden, produktiven Erwachsenen“, erklärt die Allianz. Allein von 2016 bis 2017 brachten Impfungen so einen wirtschaftlichen Nutzen von rund 50 Milliarden US-Dollar. Bis 2020 soll er in Entwicklungsländern bei 80 bis 100 Milliarden US-Dollar liegen – hervorgebracht durch Produktivitätssteigerungen und Einsparungen im Gesundheitswesen.
Gavi: Gesundheitssysteme stärken
Kinder immunisieren, Leben retten, wirtschaftlichen Nutzen ausschöpfen: Das allein reicht Gavi nicht. Die Allianz möchte außerdem die Gesundheitssysteme der unterstützten Länder so stärken, dass sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen können. Von den 20 Ländern, die spätestens ab 2021 ihre Impfprogramme selbst finanzieren sollen, benötigen 16 schon jetzt keine Hilfen von Gavi mehr.