Es sind Frauen wie Manuela Himmelmann, die Vorbilder für viele junge Mädchen sein können. Als sie studierte, waren die Naturwissenschaften „eine Männerdomäne“, erinnert sie sich. Zu dieser Zeit war es „auch nicht unbedingt üblich, dass Frauen ein Labor leiten“. Das ist inzwischen anders, sagt sie. Sie selbst ist schon seit 17 Jahren bei Takeda als Laborleitung im Bereich Instrumentelle Analytik tätig. „Die Pharmabranche ist vielen anderen Unternehmen in Sachen Gleichberechtigung ein ganzes Stück voraus“, resümiert die Bloggerin Vreni Frost, die zwei Mitgliedsfirmen des vfa besucht hat.
Die Zahlen des IW bestätigen ihren Eindruck: Anders als die Arzneimittelhersteller (rund 41 %) in Deutschland erreichen z.B. die Elektro- sowie die Chemieindustrie in Bezug auf die weiblichen Vollzeitbeschäftigten jeweils nur Werte knapp über 20 Prozent; im Maschinen-, Fahrzeugbau und in der Metallbranche sind es sogar noch weniger Frauen (s. Grafik, IW / vfa).
Pharmaindustrie: mehr Frauen in Führungspositionen
Ganz so leicht gibt sich Frost nicht zufrieden: „Jedoch brauchen wir immer noch mehr Frauen in Führungspositionen“. Die vfa-Mitgliedsfirmen in Deutschland sind da auf einem guten Weg: Ein Drittel von ihnen wird inzwischen von weiblicher Hand geführt (Stand: März 2019).
Dass die Industrie ein attraktiver Arbeitgeber für Frauen ist, gilt auch außerhalb der Bundesrepublik: Wie aus einem Bericht des europäischen Pharma-Dachverbandes EFPIA hervorgeht, war 2016 im Schnitt fast die Hälfte der Belegschaft (46 %) in der Europäischen Union (EU) weiblich. Da können andere Wirtschaftszweige nicht mithalten: Die Automobilfertigung der EU hatte im selben Jahr nur zu rund einem Viertel (24 %) Frauen angestellt.