Immer mehr Brustkrebs-Fälle erwartet

Brustkrebs ist der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor weltweit: Er macht rund 12 Prozent aller jährlichen Krebs-Neuerkrankungen aus. Die Zukunft verspricht keine Besserung: Ein internationales Team aus Wissenschaftler:innen prognostiziert in einer Studie einen enormen Anstieg der Fälle. Demnach könnten 2040 fast 41 Prozent mehr Menschen eine Diagnose erhalten als noch 2020.

Im Jahr 2020 bekamen weltweit fast 2,3 Millionen Menschen die Nachricht: „Sie haben Brustkrebs.“ Rund 685.000 Betroffene verloren ihren Kampf gegen das sogenannte Mamma-Karzinom – als wäre eine Stadt in der Größe von Stuttgart so gut wie ausgelöscht. Am häufigsten sind Frauen ab einem Alter von 50 Jahren betroffen.

Auf Basis von aktuellen Erkrankungszahlen und der erwarteten demografischen Entwicklung haben Wissenschaftler:innen der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) und von anderen Instituten im Fachmagazin „The Breast“ eine Prognose gewagt: „Bis 2040 wird die Krankheitslast […] weiter zunehmen“. Sie gehen dann von über 3 Millionen Neuerkrankungen (+40,8 % im Vergleich zu 2020) und 1 Millionen Todesfällen (+51,9%) pro Jahr aus – allein schon wegen der wachsenden und immer älter werdenden Weltbevölkerung.

Brustkrebs Einhalt gebieten?

Illustration: Brustkrebs
Prognosen: DIe Brustkrebs-Diagnosen werden zunehmen. ©iStock.com/Lars Neumann

„Es braucht weltweite Anstrengungen und gesundheitspolitische Maßnahmen, die das gesamte Kontinuum […] – von Primärprävention, über frühe Diagnose und Screening, bis hin zu Behandlung – umfassen, um die Brustkrebs-Sterblichkeit zu senken“, resümieren die Wissenschaftler:innen.

Möglichkeiten der Vorbeugung sind begrenzt – aber wie bei vielen anderen Krebsarten gelten auch beim Mamma-Karzinom Alkoholkonsum und Übergewicht als vermeidbare Risikofaktoren. Darüber hinaus weisen die Wissenschaftler:innen in ihrer Studie auf die Bedeutung der Früherkennung hin. In Deutschland haben Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren deshalb alle zwei Jahre Anspruch auf eine sogenannte Mammographie“-Untersuchung. Denn in Bezug auf die Therapie gilt: Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser. Gleichzeitig läuft die pharmazeutische Forschung auf Hochtouren. Das Ziel: Auch fortgeschrittenen Stadien und bislang schwerbehandelbaren Erkrankungen ihren Schrecken nehmen (s. Pharma Fakten).

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