Protein erkennt Eindringling HI-Virus

Ein internationales Forscherteam hat ein körpereigenes Protein ausfindig gemacht, das HI-Viren erkennt und das Immunsystem dazu anstößt sie anzugreifen. Dies könnte einen ersten Schritt zu einer neuen Therapie gegen das AIDS auslösende Virus bedeuten.

„Wir haben mit PQBP1 einen wichtigen Rezeptor identifiziert, der die Wahrnehmung des HIV durch die Zelle und das Immunsystem vermittelt“, erklärte Dr. Renate König, Leiterin der Forschungsgruppe des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), in einer Pressemitteilung. Die deutschen Wissenschaftler haben zusammen mit ihren amerikanischen Kollegen vom Sanford Burnham Medical Research Institute, University of Michigan und der Icahn School of Medicine Mount Sinai eine möglicherweise hilfreiche Rolle des Eiweißes Polyglutamin-Bindungsprotein 1 (PQBP1) herausgefunden.

Immunsystem gegen HIV mobilisieren

Das Protein kann nach Angaben der Wissenschaftler retrovirale DNA erkennen und binden. Obwohl die Erbinformationen bei HIV als RNA vorliegen, kann dies ausgenutzt werden. Denn um eine gesunde Zelle zu infizieren, muss das Virus in DNA umgewandelt werden. Den Forschern zufolge erkennt PQBP1 diese dann und kann in der Folge mit der Anbindung eines weiteren Proteins (Zyklische GMP-AMP-Synthase/cGAS) das Immunsystem veranlassen, sich gegen den Eindringling zu wehren.

Möglicher Baustein neuer HIV-Therapie

Die Forschungsergebnisse des internationalen Wissenschaftler-Teams könnten sich als wichtiger Baustein bei künftigen HIV-Therapien erweisen. „Ein Anschalten dieses Mechanismus durch ein Adjuvans könnte möglicherweise die Immunantwort gegen HIV im Körper verbessern und damit im Rahmen einer Immuntherapie eingesetzt werden“, erklärte König. Die Ergebnisse der PEI-Wissenschaftler wurden von der Fachzeitung Cell online veröffentlicht.

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: