Wie das Online-Portal FirstWord Pharma berichtet, entdeckten die Forscher molekulare Netzwerke, die sowohl bei Diabetes als auch bei Alzheimer vorkommen. Sie hatten unter anderem anhand von Mausversuchen untersucht, welche gemeinsamen Auswirkungen hoher Blutzucker und Beta-Amyloid-Proteine haben.
Schädigung der Synapsen
Nach Angaben der Wissenschaftler verursachten sowohl ein zu hoher Zuckerspiegel als auch Beta-Amyloid-Proteine unter anderem eine Steigerung der Stickstoffkonzentrationen. Das wiederum veränderte mehrere Enzyme. Diesen Prozess bezeichnen die Wissenschaftler als S-Nitrosylation. Dieser ließ die Insulin- und Beta-Amyloid-Protein-Werte steigen. Darüber hinaus wiesen die Forscher nach, dass dadurch Synapsen geschädigt werden. Besonders hoch war der Schaden, wenn hohe Zuckerwerte und Beta-Amyloid-Proteine zusammenkamen. Der Verlust von Synapsen geht häufig mit einer Alzheimer-Erkrankung einher. Ein zu hoher Zuckergehalt im Blut und Beta-Amyloid-Proteine erzeugen einen Gedächtnisverlust.
Medikamente auf gemeinsamer Basis entwickeln
Studienleiter Dr. Stuart Lipton sagte gegenüber FirstWord Pharma: „Die Studie zeigt einige Gemeinsamkeiten bei Diabetes Typ 2 und der Alzheimer-Krankheit. Wir wissen nun, dass die beiden Krankheiten auf einer molekularen Basis miteinander verknüpft sind.“ Dies könne künftig zur Entwicklung neuer Medikamente für beide Krankheiten führen, bei denen zuvor die gleiche Grundlage genutzt werden könne.
Diabetes 2 und Alzheimer gelten als zwei der größten weltweiten gesundheitlichen Herausforderungen. In Deutschland soll es nach der Studie „Morbiditätsprognose 2050“ des Gesundheitsökonomen Fritz Beske dann 7,8 Millionen Diabetiker geben. Außerdem rechnet er mit 2,2 Millionen Demenz-Patienten. Beta-Amyloid-Proteine sind nach Ansicht vieler Wissenschaftler eine Ursache für die Entstehung von Demenz und Alzheimer.