Seit 2009 veröffentlichen die Arzneimittelhersteller, die Mitglied beim FSA sind, jährlich ihre Zahlungen an Patientenorganisationen. Erstmals sind diese nun über ein neues Tool online abrufbar. „Mit dieser Datenbank gehen wir in diesem Jahr erstmalig einen Schritt weiter und erleichtern den Zugang und damit die Interpretation der Daten – zum Wohle der Patienten“, sagt dazu Dr. Holger Diener, Geschäftsführer des FSA, laut einer Pressemitteilung.
Mit nur wenigen Klicks erhalten Interessierte nun detaillierte Angaben zu Unternehmen, Empfängern, Zeitpunkt sowie Höhe der Spende und welchem Zweck sie dient. Die Pharmaunternehmen haben sich im Jahr 2008 zur freiwilligen Angabe der Zahlungen an Patientenorganisationen verpflichtet. Die Zahlungen sind auch über die sogenannte Transparenzliste ersichtlich. Die Industrie betrachtet die insgesamt 5,874.855 Millionen Euro als adäquaten Aufwand, um die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen zu unterstützen. „Durch die Unterstützung der Unternehmen wird die wertvolle Arbeit der Patientenorganisationen, die vielfach ehrenamtlich erbracht wird, gefördert und teilweise erst ermöglicht“, betont Diener. In der Datenbank ist klar zu sehen: Die Spenden reichen häufig von wenigen hundert Euro für Broschüren und Flyer bis hin zu einigen seltenen sechsstelligen Stiftungspreisen.
Bei der Offenlegung dieser Zahlen bleibt die Pharmaindustrie nicht. Die FSA-Mitglieder wollen noch in dieser Jahreshälfte erstmals die Zuwendungen an Ärzte sowie weitere Angehörige der Fachkreise und medizinischen Einrichtungen veröffentlichen. Dies ist beispielsweise in den USA bereits möglich und rechtlich verbindlich. Dort wurde hierzu eine frei zugängliche Datenbank ins Leben gerufen. Sie umfasst Daten von Pharmaunternehmen und Herstellern von medizinischen Hilfsmitteln.