Sollte das deutsche Nutzenbewertungsverfahren mit Orphan Drugs genauso umgehen wie mit Arzneimitteln gegen häufigere Erkrankungen? Besser nicht – denn das würde die Versorgung der Patient:innen verschlechtern. Foto: iStock.com/:Jacob Wackerhausen

Orphan Drugs: Von einer Diskussion, die an der Versorgungsrealität der Patient:innen vorbeigeht

Sollten die Organe, die in Deutschland für die Nutzenbewertung neuer Arzneimittel verantwortlich sind, mit Orphan Drugs methodisch genauso umgehen wie mit Medikamenten gegen häufigere Erkrankungen? Diese Forderung wird immer wieder laut. Doch wer sich die Faktenlage genau anschaut, muss feststellen: Das würde die Versorgung der Patient:innen mit seltenen Leiden verschlechtern. Schon heute droht die Gefahr, dass innovative Therapien nicht ans Krankenbett kommen – weil es dem sogenannten AMNOG-Verfahren nicht gelingt, ihren Zusatznutzen zu erkennen und zu honorieren. Die Folgen können lebensbedrohlich sein.