Leandra

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Was es braucht? Neue Wachstumsimpulse. Diese kann die pharmazeutische Industrie liefern – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen, sagt der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Foto: ©iStock.com/gorodenkoff

„Licht und Schatten“ am Pharmastandort Deutschland

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Krise. Was es braucht? Neue Wachstumsimpulse. Die pharmazeutische Industrie kann diese liefern – schließlich ist sie besonders innovativ, hochproduktiv und resilient. Doch Voraussetzung ist, dass die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Bei einem hybriden Pressegespräch informierte der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) über die aktuelle Lage und Zukunftsaussichten.

Ab 2025 sollen die bislang nationalen Nutzenbewertungen von Gesundheitstechnologien wie Arzneimitteln europaweit harmonisiert ablaufen. Ob das gut funktionieren wird? Das hängt von der konkreten Umsetzung ab. Foto: ©iStock.com/Ca-ssis

Europäische Arzneimittel-Nutzenbewertung: Luft nach oben

Ab 2025 sollen die bislang nationalen Nutzenbewertungen von Gesundheitstechnologien europaweit harmonisiert ablaufen. Bis dahin müssen die Prozesse ausgestaltet sein: Doch die pharmazeutische Industrie sieht bei den bisherigen Plänen der EU-Kommission „Luft nach oben“. Das Thema ist nicht nur was für Fachleute: Schließlich geht es darum, die Verfügbarkeit von neuen Therapien für die Patient:innen zu verbessern und den Innovationsstandort Europa zu stärken.

Hohe 2-stellige Milliardensummen geben die Krankenkassen für die Behandlung der großen Volkskrankheiten aus. Wer das System nachhaltig sanieren will, muss deshalb in die Prävention investieren. Foto: ©iStock.com/SARINYAPINNGAM

Unbezahlbar: Das Gesundheitssystem als Reparaturbetrieb

Gesundheits- und Sozialsysteme weltweit stehen unter Druck – und den Menschen werden entweder immer höhere Abgaben zugemutet oder sie werden schlicht nicht nach den Möglichkeiten behandelt, welche die moderne Medizin zur Verfügung hat. Oder beides. Die Begründung: Es fehle an Geld. Aber das stimmt nicht wirklich. Wir müssen nur weg vom Gesundheitssystem als reinem Reparaturbetrieb.

Prof. Dr. Thomas Seufferlein vom Universitätsklinikum Ulm erklärt im Interview, wie sich die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bald deutlich verändern und verbessern könnte. Foto: ©iStock.com/peakSTOCK

Bauchspeicheldrüsenkrebs: „Es gibt einen Hoffnungsschimmer“

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den Krebsarten, die am schwierigsten zu behandeln sind. Doch es zeichnen sich Fortschritte und neue Therapie-Optionen ab – welche das sind, darüber haben wir mit Prof. Dr. Thomas Seufferlein gesprochen, ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Ulm.

Tertiärprävention

Tertiärprävention: Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Verhinderung des Fortschreitens oder des Eintritts von Komplikationen bei einer bereits bestehenden Erkrankung dienen.

Sekundärprävention

Sekundärprävention: Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Früherkennung dienen.  Das sind Screening- oder Vorsorgeuntersuchungen und Maßnahmen, die bei Vorliegen von Risikofaktoren unternommen werden, um eine Krankheit zu verhindern.

Primärprävention

Primärprävention: Gesamtheit aller Maßnahmen, die den Erhalt der Gesundheit von Menschen, von ganzen Personengruppen oder einer Population zum Ziel haben; z.B. Aufklärung über Risikofaktoren oder schädliche Verhaltensweisen.

Behandlungspfad

Behandlungspfad; auch Patient:innenpfad: Instrument der Qualitätssicherung einer medizinischen Behandlung. Wird unter Berücksichtigung medizinischer Leitlinien als Muster entwickelt und enthält üblicherweise Qualitätsindikatoren. Studien haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Pfaden weniger Komplikationen, kürzere Liegezeiten und geringere Kosten erreicht werden können.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) haben in Deutschland einen Rekordwert erreicht – zwei Drittel der Investitionen kommen aus der Privatwirtschaft. Foto: ©iStock.com/gorodenkoff

Forschungsausgaben: Deutschland setzt auf Zukunft

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) haben in Deutschland mit 121,4 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht – zwei Drittel der Investitionen kommen aus der Privatwirtschaft. Allein die im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) organisierten Firmen investierten 9,6 Milliarden Euro. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2022.