Leandra

Arzneimittelausgaben: Real gesunken

Auch die „AMNOG-Daten 2024“ des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigen es wieder: Medikamente und Impfstoffe sind nicht der Grund für die prekäre Finanzlage der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), wie oftmals propagiert. Zuletzt sind die Arzneimittelausgaben inflationsbedingt, also real, sogar gesunken.

Welche Ziele und Projekte stecken hinter „DigiMed Bayern“? Darüber haben wir mit dem wissenschaftlichen Leiter dieser Initiative gesprochen, die vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördert wurde.

Digitale Medizin: Kleine Schritte, konkrete Ziele

„DigiMed Bayern“ – so lautet der Name eines medizinischen Pilotprojektes, das 2018 startete und im vergangenen November zu Ende ging. Welchen Nutzen hatte dieses Projekt für Patient:innen und Wissenschaft, welche Projekte wurden umgesetzt – und wie geht es nun weiter? Über diese Fragen haben wir mit Prof. Dr. Heribert Schunkert gesprochen, Wissenschaftlicher Leiter DigiMed Bayern und Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München.

Zahlreiche neue Wirkstoffe – vor allem in den USA

Die Pharmaforschung liefert: Laut dem IQVIA Institute hat sie von 2014 bis 2022 mehr als 500 neuartige Wirkstoffe durch die Zulassungsprozesse in den USA, in Europa und/oder Japan gebracht. „Doch der Zugang der Patient:innen zu diesen innovativen Therapien variiert von Region zu Region deutlich“, heißt es in einem Bericht.

Das Jahr 2025 beginnt wie 2024: Die Finanzen der GKV sind desolat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Deckelung von Arzneimittelpreisen wieder auf die politische Agenda kommt. Foto: ©iStock.com/may1985

Arzneimittelausgaben 2025: „Same procedure, James“

Das Jahr 2025 beginnt wie 2024: Die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind desolat, nachhaltige Strukturreformen dringend angemahnt. Doch es ist wie bei „Dinner for One“: Alles wiederholt sich. Hier ist es das Nicht-Umsetzen von bereits seit Jahren identifizierten Reformprojekten. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Deckelung von Arzneimittelpreisen wieder auf die politische Agenda kommt: Same procedure halt. Ein Kommentar von Florian Martius.

Die wenigsten Menschen wissen, was Schizophrenie tatsächlich ist. Betroffene und Angehörige leiden unter Vorurteilen und Stigmatisierung. Foto: Boehringer Ingelheim

Das ist „schizophren“ wirklich

Es ist eine psychische Krankheit, die das Denken, die Gefühle, das gesamte Verhalten beeinflussen kann: die Schizophrenie. Ein Teil der Symptome lässt sich heutzutage gut behandeln – und die pharmazeutische Forschung arbeitet an neuartigen Therapieansätzen, um die Versorgung der Betroffenen weiter zu verbessern. Doch gegen ein Leiden wird auch das beste Arzneimittel der Welt nicht helfen können: gegen die Stigmatisierung, welche die Patient:innen erleben.

Immer mehr klinische Forschung ohne Patient:innen aus Europa?

Die Zahl der Menschen aus Europa, die an klinischen Studien teilnehmen, sinkt. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Beratungsunternehmen IQVIA erstellt hat. Laut dem Pharmaverband EFPIA sind es Hürden im System, die verhindern, dass hier mehr Forschung stattfindet – zulasten der Patient:innen.

Mit „It´s the economy, stupid” prägten die Wahlkampfstrategen von Bill Clinton einen der bekanntesten US-Wahlslogans. Den könnte man in Deutschland auf die Gesundheitswirtschaft adaptieren. Foto: ©iStock.com/Rasi Bhadramani

„It´s the Gesundheitswirtschaft, stupid“

Mit „It´s the economy, stupid” prägten die Wahlkampfstrategen von Bill Clinton 1992 einen der bekanntesten Slogans der US-amerikanischen Geschichte. Es gibt eine Menge guter Gründe, diesen Slogan für den vorgezogenen Wahlkampf in Deutschland auf die Gesundheitswirtschaft zu adaptieren: „It´s the Gesundheitswirtschaft, stupid.“ Ein Kommentar von Florian Martius.

Laut Pharmaverband vfa kommt 2025 für mehr als 40 neue Medikamente eine Markteinführung in Deutschland in Betracht. Foto: ©iStock.com/Epstudio20

Alzheimer, Krebs und Co.: So könnte sich die Behandlung 2025 verbessern

„Auch im Jahr 2025 könnten wieder mehr als 40 neue Medikamente gegen unterschiedliche Krankheiten in Deutschland auf den Markt kommen“, prognostiziert der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) – darunter sind womöglich innovative Antikörper gegen Morbus Alzheimer oder personalisierte Therapien gegen Krebsleiden.