In den vergangenen 5 Jahrzehnten ist in den USA die Sterblichkeit nach Brustkrebs drastisch zurückgegangen. Dafür sind vor allem Arzneimittel verantwortlich. Foto: ©iStock.com/gorodenkoff
In den vergangenen 5 Jahrzehnten ist in den USA die Sterblichkeit nach Brustkrebs drastisch zurückgegangen. Dafür sind vor allem Arzneimittel verantwortlich. Foto: ©iStock.com/gorodenkoff

Brustkrebs: Arzneimittelinnovationen retten Leben

In den vergangenen 5 Jahrzehnten ist in den USA die Sterblichkeit als Folge von Brustkrebs drastisch zurückgegangen. Die Wissenschaft wollte wissen, warum. Die Verdächtigen waren schnell überführt: Es sind vor allem Arzneimittel dafür verantwortlich.

Die Zahlen sind beeindruckend. 1975 – damals beendete US-Präsident Gerald Ford den Vietnam-Krieg – waren die Aussichten für Frauen mit einer Brustkrebsdiagnose denkbar schlecht. Statistisch gesehen überlebten 48 von 100.000 Amerikanerinnen nicht. Ganz anders die Situation im Jahr 2019: Der Wert lag bei 27 von 100.000. Im Editorial der Fachzeitschrift JAMA ist von einem „steilen Abfall“ in den vergangenen 50 Jahren die Rede – möglich geworden „durch die Entwicklung und Verbreitung Evidenz-basierter Strategien, um die Früherkennung zu verbessern und die frühe Behandlung von Brustkrebs zu ermöglichen.“ Aber die Wissenschaftler:innen wollten wissen: Mit welchen Strategien und Instrumenten wurde was erreicht? In den USA wurde für solche Fragen das Cancer Intervention and Surveillance Network (CISNET) gegründet, um herauszufinden, welche Folgen medizinische Interventionen wie Früherkennungsuntersuchungen oder Arzneimitteltherapien auf die Gesundheit der Menschen haben.

An insgesamt 4 Modellrechnungen konnte gezeigt werden, dass Brustkrebs-Screening und Arzneimitteltherapien zusammen für 58 Prozent der Verminderung der Sterblichkeit verantwortlich sind. Davon sind 29 Prozent im Zusammenhang mit der Behandlung des metastasierten Brustkrebses zu sehen und 47 Prozent in der Behandlung von Brustkrebs in den Stadien I bis III. Die Mammographie ist für eine 25-prozentige Reduktion verantwortlich.

Forschung ist die beste Medizin

Die Modellrechnungen zeigen auch, dass sich die Reduktion der Sterblichkeit dynamisiert hat. Allein in den vergangenen 10 Jahren des Beobachtungszeitraums zeigten alle 4 Modelle beim metastasierten Brustkrebs eine längere Überlebenszeit von 1,4 Jahren. Gleichzeitig war eine ganze Reihe neuer Medikamente zur Behandlung von metastasiertem Brustkrebs zugelassen worden. Das zeigt einmal mehr: Forschung ist die beste Medizin.

Weiterführender Link:
Analysis of Breast Cancer Mortality in the US—1975 to 2019; in: JAMA. 2024;331(3):233-241. doi:10.1001/jama.2023.25881

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