Tag: 19. August 2015

Moralisch-ethische Aspekte spielen eine Rolle  wenn Arzneimittel trotz Verlustes weiterhin produziert und vertrieben werden. Dr. Martin Zentgraf im Interview. Foto: © BPI

Zwischen moralischer Pflicht und roten Zahlen

Teure Innovationen, Blockbuster – wenn es um Arzneimittel geht, stehen häufig die Kosten und vermeintlichen Gewinne im Fokus. Dabei machen Generika mit ihren sehr geringen Gewinnspannen mehr als 80 Prozent der Verschreibungen aus. Und dann gibt es Arzneimittel, mit denen ihre Hersteller sogar Verluste machen. Weshalb das so ist, erläutert Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der pharmazeutischen Industrie (BPI), der viele von diesem Problem betroffenen Mittelständler repräsentiert.

Atropin-Augentropfen sind ein Verlustgeschäft

Wer an Pharmaunternehmen denkt, denkt an große Profite. An Medikamente, die am Markt bleiben, weil sie hoch rentabel sind. Klingt logisch – ist aber nicht immer so. Die Augentropfen Atropin-POS werden seit Jahrzehnten von der Firma Ursapharm aus Saarbrücken hergestellt. Gewinn macht das Unternehmen damit schon länger nicht mehr – trotzdem hält es an der Produktion fest.