„Die Zahl der immunonkologischen Medikamente in der [präklinischen und klinischen] Entwicklungspipeline 2020 ist auf 4.720 gewachsen – ein Anstieg um 22 Prozent verglichen mit den 3.876 Medikamenten im Jahr 2019. Und ein Anstieg um 233 Prozent gegenüber 2017“, schreibt das Cancer Research Institute (CRI) in einem Bericht, der im Fachblatt „Nature“ veröffentlicht wurde.
„Nach einer moderaten Zunahme um 15 Prozent [von 2018] auf 2019 […], weist das 22-prozentige Wachstum darauf hin, dass das Interesse an Immunonkologika […] wiederauflebt“. Und das, trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, aufgrund derer die Forschungsaktivitäten zeitweise abnahmen: Nun gebe es „Zeichen der Erholung“, so das CRI.
Zelltherapien, Immunmodulatoren, onkolytische Viren, Impfungen
„Eine Untersuchung der sechs bedeutendsten Typen von Immuntherapien zeigt, dass jedes Jahr Hunderte an neuen Zelltherapien hinzukommen – fast eine Vervierfachung seit 2017“, heißt es bei Nature. Auch werden immer mehr Immunmodulatoren erforscht: Das sind Wirkstoffe, die auf eine bestimmte Art und Weise auf das Immunsystem einwirken – indem sie zum Beispiel verschiedene Immunzellen aktivieren. Ebenfalls im Fokus der Forschung sind sogenannte onkolytische Viren – also Viren, die gezielt Krebszellen angreifen und zerstören. Und: Jüngst kamen neue präklinische Impfstoffe gegen Tumoren hinzu.
Die Wissenschaftler nahmen außerdem die Datenbank von ClinicalTrials.gov unter die Lupe und konnten dort 6.281 aktive klinische Studien identifizieren, in denen immunonkologische Therapien erprobt werden – 14 Prozent mehr als noch 2019.
„Diese Analyse bestätigt, dass immunonkologische Therapien eine tragende Säule in der gegenwärtigen Krebsbehandlung sind“, sagt Jill O’Donnell-Tormey vom CRI. Sie geht davon aus, dass die Pipeline in den nächsten Jahren weiterwachsen wird – „zum Wohle der Krebspatienten“.