Pharma: Krisenfest, stabilisierend, wertschöpfend

„Als Folge der COVID-19-Pandemie kam es bis Mitte des Jahres 2020 in nahezu allen Industrieländern zu einem deutlichen Wirtschaftseinbruch“, schreibt das Forschungsinstitut Prognos. In solchen Zeiten leistet die pharmazeutische Industrie „einen wichtigen Beitrag dazu, dass Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland […] gesichert werden.“ Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) entstanden ist.

Arzneimittel und Impfstoffe tragen in erster Linie zu einem bei: mehr Gesundheit. Aber nicht nur: Wie aus der Prognos-Studie hervorgeht, wirkt die pharmazeutische Industrie mitsamt ihren Tätigkeiten und Produkten in Deutschland außerdem stabilisierend auf die Wirtschaft. Zu verdanken ist das unter anderem ihrer Exportstärke. Der vfa schreibt dazu: „Immerhin 15 Prozent aller weltweit exportierten Arzneimittel kommen von hier, und das hat natürlich immense ökonomische Auswirkungen und zwar positive.“

Pharmazeutische Erzeugnisse gehören laut Prognos „mit einem Anteil von sechs Prozent im Jahr 2019 zur Gruppe der wichtigsten Exportgüter Deutschlands“. Von 2008 auf 2019 wuchs die Ausfuhr um fast 90 Prozent auf einen Wert von über 80 Milliarden Euro. „Pharmazeutika ‚made in Germany‘ – weltweit immer begehrter“, resümiert der vfa. Mit ihrem Exportvolumen liegt die hiesige Branche weit vor der Konkurrenz der übrigen europäischen „Big 5-Länder“ Frankreich (rund 32 Mrd. Euro), Italien (rund 30 Mrd. Euro), Vereinigtes Königreich (rund 24 Mrd. Euro) und Spanien (rund 11 Mrd. Euro).

Foto: ©iStock.com/Yakobchuk
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Pharmaindustrie: Stark in Krisen

Gerade in Zeiten von COVID-19 wird deutlich, welch stabilisierender Faktor die Industrie sein kann. Ging die Ausfuhr aller Güter aus der Bundesrepublik im zweiten Quartal 2020 um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, verzeichnete der Export von Pharmaerzeugnissen ein Plus von sieben Prozent (s. Grafik). Ähnliches gilt, so Prognos, für das dritte Quartal 2020. Bestätigt wird die „grundsätzliche Krisenresilienz“ der hiesigen Pharmabranche „zudem durch die Tatsache, dass auch die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2009“ entgegen dem allgemeinen Trend keinen Rückgang ihrer Exporte zur Folge hatte.

Weiter heißt es in der Studie, „dass die gesamte Pharmazeutische Industrie in einem bedeutenden Ausmaß zur inländischen Wertschöpfung beiträgt.“ Außerdem sichert sie Arbeitsplätze. So waren 2016 etwa 250.000 Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland direkt oder indirekt vom Export der pharmazeutischen Industrie abhängig. Vor allem die Zahl der direkt Beschäftigten zeigte sich dabei bislang als robust – auch in Krisenzeiten.

„Unterm Strich“ erhält die deutsche Pharmaindustrie damit „ein hervorragendes Zeugnis“, „was die drei Faktoren Exportstärke, Jobsicherung und Krisenfestigkeit betrifft“, heißt es beim vfa. Muss das nicht der Traum eines jeden Wirtschaftsministeriums sein? Und politisches Ziel, dass das so bleibt? Zumindest sind es, so der Pharmaverband, „beruhigende Nachrichten in einer unruhigen Zeit, in der nicht nur der deutschen Wirtschaft ein rauer Wind entgegenbläst.“

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