AIDS ein Ende setzen

Es bleiben weniger als zehn Jahre: Doch viele Länder weltweit sind nicht auf Kurs, um AIDS als globale Bedrohung der öffentlichen Gesundheit bis 2030 zu beenden. Eine neue Strategie von UNAIDS, dem HIV/AIDS-Programm der Vereinten Nationen, soll das ändern. Ihre erfolgreiche Umsetzung könnte zahlreiche Neuerkrankungen und Todesfälle verhindern.

„Es ist nun 40 Jahre her, dass die ersten AIDS-Fälle gemeldet wurden“, so Winnie Byanyima, Leiterin von UNAIDS. Man befinde sich jetzt an einem „entscheidenden Punkt“ im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit. „Wie schon HIV hat auch COVID-19 gezeigt, dass Ungleichheiten töten“. Etwa wenn Menschen aus Furcht vor Stigmatisierung und Diskriminierung keinen Test zur Diagnose machen oder ihre Infektion für sich behalten und so keine Behandlung erhalten können. „COVID-19 verstärkt bereits bestehende Ungleichheiten“ – und blockiert damit weitere Fortschritte auf dem Weg zur Beendigung von AIDS.

UNAIDS hat daher eine neue Strategie, die „Global AIDS Strategy 2021–2026, End Inequalities, End AIDS“, verabschiedet. Darin sind konkrete Zwischenziele für das Jahr 2025 definiert, in deren Zentrum Menschen mit HIV und Risikogruppen stehen. So sollen 95 Prozent der HIV-Positiven diagnostiziert sein, 95 Prozent von ihnen eine Behandlung erhalten und wiederum davon 95 Prozent eine Viruslast unter der Nachweisgrenze haben. Außerdem soll zum Beispiel der Anteil der Menschen mit HIV, der Frauen, Mädchen und Risikogruppen, welche Ungleichbehandlung oder Gewalt aufgrund der eigenen Geschlechtsidentität erfahren, bis 2025 weltweit unter zehn Prozent liegen.

Es ist eine „ambitionierte Vision“, lobt Tedros Adhanom Ghebreyesus von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dabei geht es um etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Dass alle Menschen gleichermaßen – unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Sexualität, ihres Alters, ihrer Nationalität, Religion oder Hautfarbe – Zugang zu medizinischer Versorgung und Gesundheitsdienstleistungen haben.

UNAIDS: „Es gibt Hoffnung“

AIDS-Betroffene: Diskriminierung kann Diagnose & Behandlung verhindern. 
Foto: ©iStock.com/taidundua
AIDS-Betroffene: Diskriminierung kann Diagnose & Behandlung verhindern.
Foto: ©iStock.com/taidundua

„Wenn die Ziele und Vereinbarungen aus der Strategie eingehalten werden, wird die Zahl der Menschen, die sich neu mit HIV infizieren, von 1,7 Millionen in 2019 auf weniger als 370.000 in 2025 sinken“, so die UNAIDS-Verantwortlichen (s. Grafik). Die Todesfälle im Zusammenhang mit AIDS könnten dann bei unter 250.000 liegen – anstatt bei 690.000 (2019).

„Es gibt Hoffnung. Die Lösungen existieren. 40 Jahre Erfahrung im Kampf gegen HIV hat gezeigt, was funktioniert. Manche Länder haben ihre AIDS-Epidemien unter Kontrolle. Wir wissen, wie wir AIDS ein Ende setzen können – und das ist die Strategie, um an diesen Punkt zu kommen“, fasst Byanyima zusammen und malt sich eine Welt aus mit „null neuen HIV-Infektionen, null Diskriminierung, null AIDS-bezogenen Todesfällen“.

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