Demografischer Wandel: Mehr Demenz, Krebs und Co.?

Schon heute erkranken schätzungsweise über 300.000 Menschen in Deutschland jedes Jahr neu an einer Demenz. Doch unsere Gesellschaft wird immer älter. Unter der Annahme, dass 2060 der Anteil der Betroffenen unter den 65-Jährigen und Älteren so hoch ist wie heute, würden die Fallzahlen daher um rund 28 Prozent steigen. Es ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt: Der demografische Wandel stellt das Gesundheitssystem vor große Aufgaben.

„[W]as eigentlich ein großer Fortschritt ist, wird zur Herausforderung“: So bringt das forschende Pharmaunternehmen Pfizer auf dem Portal „Land der Gesundheit“ die zwei Seiten der Medaille auf den Punkt:

  • Zum einen steigt die Lebenserwartung weltweit – unter anderem aufgrund von Durchbrüchen in der Medizin (s. Pharma Fakten). Waren laut Statistischem Bundesamt 1991 rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland 65 Jahre alt oder älter, sind es heute circa 18 Millionen – Tendenz steigend. 
  • Zum anderen nehmen mit dieser Entwicklung Krankheiten zu, die besonders häufig ältere Menschen treffen. Demenz ist nur ein Beispiel. Auch die Zahl der Krebsneuerkrankungen ab 65 könnte bis 2060 um 29 Prozent zunehmen; es könnte in dieser Altersgruppe in vierzig Jahren 30 Prozent mehr Klinikfälle aufgrund koronarer Herzkrankheit (KHK) und 28 Prozent mehr Schlaganfälle geben als heute. Das verdeutlichen Hochrechnungen heutiger Erkrankungsraten auf die künftige Bevölkerungsstruktur (s. Grafik). 
Alternde Gesellschaft: Zunahme an altersbedingten Krankheiten. Foto: CC0 (Stencil)
Alternde Gesellschaft: Zunahme an altersbedingten Krankheiten. Foto: CC0 (Stencil)

Die Frage, die sich angesichts dieser Prognosen zunehmend stellt, ist daher nicht: Wie leben wir möglichst lange? Sondern: Wie leben wir möglichst lange möglichst gesund? Klar ist schon jetzt: Der Prävention kann dabei eine entscheidende Rolle zukommen. So schreibt die Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: „Rund 70 Prozent aller Schlaganfälle gelten als vermeidbar, denn ein gesunder Lebensstil nimmt bedeutsamen Einfluss auf die Risikofaktoren.“ Fachleute aus der Onkologie gehen davon aus, dass bereits heute 30 bis 40 Prozent der Krebsfälle durch Prävention und Früherkennung vermeidbar wären (s. Pharma Fakten). Hoffnungen liegen zudem auf Fortschritten in der Therapie – etwa im Bereich Demenz: In den USA wurde jüngst das erste krankheitsmodifizierende Arzneimittel zur Behandlung der Alzheimer-Demenz zugelassen (s. Pharma Fakten). Weitere Wirkstoffkandidaten sind in der Entwicklung.

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