Es ist wie bei einem Eisberg: Nur die Spitze ist zu sehen. Was unter der Wasseroberfläche geschieht, bleibt unerkannt. Ähnlich verhält es sich bei MS: Der große Teil der Entzündungsprozesse – 80 bis 90 Prozent – läuft häufig so ab, dass es die Betroffenen nicht bemerken. Das zeigt: Es reicht nicht aus, nur die akuten Schübe, bei denen neue Symptome auftreten oder sich bereits bestehende Symptome verschlechtern, zu behandeln. Denn auch „zwischen den akuten Schüben können neue Entzündungen, narbige MS-Herde und Nervenschäden entstehen“, heißt es auf dem Portal „MS & ich“ des forschenden Pharmaunternehmens Novartis.
Deshalb ruht die MS-Behandlung auf drei Säulen. Sie umfassen die Therapie akuter Schübe, die Therapie von Symptomen und eine sogenannte verlaufsmodifizierende Therapie. Wenn mit letzterer möglichst früh begonnen wird, kann das den Krankheitsverlauf langfristig positiv beeinflussen. Weniger häufige und schwere Schübe sowie ein verlangsamtes Fortschreiten der Erkrankung sind möglich. Die Voraussetzung: Dauerhaft am Ball bleiben. Denn die MS ist eine chronische Krankheit.