AIDS bei Kindern und Jugendlichen: Licht und viel Schatten

In den vergangenen zehn Jahren ist es gelungen, die Aids-bedingten Todesraten von Kindern bis neun Jahre um 60 Prozent zu senken. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, sagt UNAIDS, ein Programm der Vereinten Nationen.

Rund 300.000 Kinder im Alter zwischen 0 und 9 Jahren, verstorben an den Folgen ihrer HIV-Infektion: Das ist die katastrophale Bilanz in den Nuller-Jahren des 21. Jahrhunderts. Es waren rund 300.000 Kinder pro Jahr, wohlgemerkt (s. Grafik). Doch es ist gelungen, diese Zahl zu drücken – seit 2010 um 60 Prozent, heißt es bei UNAIDS. Das ist das Ergebnis von Programmen, die das Ziel haben, die Zahl der so genannten vertikalen Infektionen (die Übertragung von Mutter zum Kind) zu senken und die infizierten Kinder zu identifizieren; sprich: zu diagnostizieren, um sie behandeln zu können.

Im Jahr 2011 hatte UNAIDS den „Global Plan towards the elimination of new HIV infections among children by 2015 and keeping their mothers alive” gestartet. Der zeigte bald schnelle Erfolge – bis 2015 konnten allein in Ländern in Subsahara-Afrika 1,2 Millionen Neuinfektionen bei Kindern vermieden werden. Rund zwei Millionen schwangere HIV-Infizierte konnten mit einer antiretroviralen Therapie behandelt werden. Bei UNAIDS heißt es dazu: „Das ist mehr als nur Statistik. Es bedeutet, dass 1,2 Millionen Kinder zusätzlich einen HIV-freien Start hatten – mit einer größeren Chance zu überleben, sich zu entwickeln und ihre Träume zu leben.“

UNAIDS: Herausforderung, die infizierten Jugendlichen zu finden

Herausforderung: HIV-infizierte Kinder identifizieren. ©iStock/ThitareeSarmkasat
Herausforderung: HIV-infizierte Kinder identifizieren. ©iStock/ThitareeSarmkasat

Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Jahr immer noch rund 100.000 Kinder weltweit an den Folgen ihrer HIV-Infektion sterben. Sorgen bereiten UNAIDS außerdem die Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren. Zwar gibt es auch hier sichtbare Fortschritte (37 Prozent weniger Todesfälle seit 2010). Aber viele sind bei Geburt durch das Raster gefallen; die größte Herausforderung sei nun, diese jungen Menschen schnell zu finden, damit sie behandelt werden können. Dazu müssten, so die Organisation, HIV-Testangebote für Familien und Haushalte sowie Selbsttests ausgebaut werden und HIV-Screenings speziell für Kinder und Jugendliche in Gesundheitsvorsorgeprogramme aufgenommen werden.

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