Die Centers for Disease Control and Prevention, kurz CDC, sind im Grunde die US-amerikanische Variante des deutschen Robert Koch-Instituts. Ihre Aufgabe: der Schutz der öffentlichen Gesundheit. Ganz oben auf der Agenda: Infektionskrankheiten. Seit Beginn begleiten die CDC die SARS-CoV-2-Pandemie. Die auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus Anfang Februar präsentierten Daten sprechen eine überdeutliche Sprache (s. Grafik): An den Folgen einer Infektion sterben eigentlich nur die Ungeimpften.
Oder etwas genauer: Die durchschnittliche COVID-19-Todesrate unter den Ungeimpften beträgt pro Woche 9,7 Fälle auf 100.000 Menschen. Wer bereits zweimal geimpft ist, verringert sein Risiko um das 14-fache (0,7 auf 100.000). Der Booster hingegen wirkt, wie er soll – als Verstärker. Das Sterberisiko verringert sich um das 97-fache; für lediglich 0,1 von 100.000 Menschen endet die Pandemie tödlich.
Die Wirkung der Impfung zeigt sich auch bei älteren Menschen. In den USA sind in der Altersgruppe 65 und älter rund zwölf Prozent nicht geimpft. Doch unter den Menschen, die wegen ihrer Infektion in Krankenhäusern behandelt werden müssen, ist der Anteil der ungeimpften Älteren 54 Prozent. Andererseits sind in den Vereinigten Staaten rund 57 Prozent dieser Altersgruppe geboostert. Ihr Anteil unter den hospitalisierten Patient:innen beträgt acht Prozent.
Appell: Lasst Euch impfen, lasst Euch boostern
Diesen Trend sehe man in allen Altersgruppen, so die Leiterin der CDC, Dr. Rochelle Paula Walensky. Wer in den USA als Folge von COVID-19 ins Krankenhaus muss oder stirbt, ist in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht oder nicht ausreichend geimpft. „Die Daten bestätigten außerdem, dass die Impfung vor schweren Krankheitsverläufen und Krankenhauseinweisungen schützt – auch während der Omikron-Welle.“ Und sie schließt mit einem Appell: „Wenn Du mit Deinen COVID-19-Impfungen nicht up-to-date bist, hast Du keinen optimalen Schutz gegen schwere Erkrankung und Tod – Du solltest dich impfen oder boostern lassen“.
Die Zahlen lassen sich nicht 1:1 auf Deutschland übertragen – zu unterschiedlich sind die Gesundheitssysteme, zu unterschiedlich ist der Gesundheitszustand der Gesamtbevölkerung. Faktoren wie Übergewicht und Rauchen etwa drücken die Lebenserwartung von US-Amerikaner:innen unter den Durchschnitt in Westeuropa. In der The Lancet Global Burden of Disease-Studie, ein Vergleich von Gesundheitsdaten aus 195 Ländern und Regionen, war die USA als Sorgenkind identifiziert worden. Aber die Botschaft der CDC-Zahlen ist trotzdem überdeutlich: Die Impfung gegen das pandemische Virus ist eine Lebensversicherung.