Einsparungen durch Herstellerabschläge steigen weiter

Für das Jahr 2017 belaufen sich die Einsparungen der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) aus Herstellerabschlägen auf fast 3,3 Milliarden Euro. Dies meldet der Pharmastatistiker IQVIA in einem aktuellen Bericht zu den Entwicklungen und Trends in der Arzneimittelversorgung. Rechnet man die finanziellen Effekte von Rabattverträgen (ca. 3,9 Mrd. €) hinzu, dürften sich die Einsparungen auf insgesamt über sieben Milliarden Euro belaufen – und einen Rekordstand erreichen.

Im Bereich der Herstellerabschläge machen 2017 die Rabatte aus Erstattungsbeträgen mit rund 1,6 Milliarden Euro fast die Hälfte aus – und vereinen zum ersten Mal den größten Anteil auf sich (s. Grafik). Der Hintergrund: Seit 2011 werden im Rahmen des Arzneimittelmarkneuordnungsgesetzes (AMNOG) neue Medikamente einer Zusatznutzen-Bewertung gegenüber bereits bewährten Präparaten unterzogen. Sie bildet die Grundlage für Preisverhandlungen zwischen GKV und Pharmaunternehmen. IQVIA erklärt: „Im Zuge von immer mehr neuen Präparaten im Markt steigt das Volumen der durch die ausgehandelten Erstattungsbeträge erzielten Einsparungen kontinuierlich an“.

Allerdings: Die Mehrheit (69 %) der deutschen Erstattungsbeträge liegt inzwischen unter dem europäischen Durchschnitt; bei fast einem Drittel der Fälle ist der Preis in Deutschland sogar der niedrigste von allen, wie der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) vergangenes Jahr verkündete. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Forschungsbudgets der nächsten Medikamenten-Generation. Auch werden inzwischen mehr als doppelt so viele neue Arzneimittel aus Deutschland ausgeführt als ins Land importiert. „Dies belegt, dass das Preisniveau innovativer Arzneimittel in Deutschland so niedrig ist, dass sich für Parallelhändler die Ausfuhr in andere europäische Länder lohnt“, so der vfa.

Weiterführende Links:

http://bit.ly/2G1tzM5

http://bit.ly/2oPVurj

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