Europa: Vervierfachung der Masern-Fälle

21.315 Menschen erkrankten 2017 in Europa an Masern. Das sind etwa viermal so viele Fälle wie im Vorjahr: Damals wurde mit rund 5.300 Infektionen ein Rekordtiefstand erreicht. „Die Masern sind zurück“, resümiert das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun in seiner aktuellen Bilanz. Demnach verstarben 35 Menschen 2017 an der Viruserkrankung. „Das ist eine Tragödie, die wir einfach nicht hinnehmen können“, erklärte Regionaldirektorin Dr. Zsuzsanna Jakab.

In 15 von 53 Ländern der Europäischen Region kam es vergangenes Jahr laut WHO zu größeren Masern-Ausbrüchen mit hundert und mehr Erkrankungsfällen. Deutschland belegte mit 927 Infektionen Platz 5 – hinter Rumänien (5.562), Italien (5.006), der Ukraine (4.767) und Griechenland (967).

„Die Eliminierung von Masern und auch Röteln ist eines der wichtigsten Ziele, dem sich alle europäischen Länder ausdrücklich verpflichtet haben“, so Dr. Jakab. „Dieser kurzfristige Rückschlag kann uns nicht von unserem Vorhaben abbringen, zu der Generation zu werden, die ihre Kinder ein für allemal von diesen Krankheiten befreit“.

Um die Masern ausrotten zu können, bedarf es laut der Vorgaben der WHO allerdings eine stabile Impfquote von mindestens 95 Prozent bei der zweiten Dosis. In Deutschland haben gemäß der Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) nicht einmal drei Viertel der 24 Monate alten Kinder (Geburtsjahrgang 2014) die zweite Impfung erhalten.

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