USA: Arzneimittelausgaben stagnieren

Ausgaben für Arzneimittel sind und bleiben in fast allen Gesundheitssystemen der Welt ein hochbrisantes Thema. Das Beratungsunternehmen IQVIA hat sich die Arzneimittelausgaben in den USA angeschaut und eine Prognose gewagt – und kommt zu überraschenden Ergebnissen.

Im vergangenen Jahr (2017) sind in den USA die Ausgaben für Arzneimittel nach Abzug von Preisnachlässen und Rabatten um lediglich 0,6 Prozent gestiegen. Dies geht aus einem Bericht von IQVIA hervor. Gleichzeitig ist der Verbrauch an Medikamenten im größten Gesundheitsmarkt der Welt deutlich gestiegen. Dies ist auch Ausdruck von Bemühungen um eine höhere Therapietreue bei chronischen Erkrankungen. So ist in den Staaten fast jeder dritte Amerikaner von Bluthochdruck betroffen: „Jahr für Jahr fallen im Healthcare-Bereich vermeidbare Kosten in Höhe von Hunderten Milliarden Dollar an, insbesondere durch Nichteinhaltung der medikamentösen Therapie und den daraus resultierenden Komplikationen“, heißt es in dem Bericht. Nach Berücksichtigung von Herstellerabschlägen und Rabatten sowie Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum sanken die Ausgaben für Medikamente 2017 um 2,2 Prozent pro Kopf.

2017: 42 neue Medikamente zugelassen

Neu eingeführte Medikamente trugen 2017 mit 2,3 Milliarden US-Dollar zu den Mehrausgaben bei. Im Verlauf des Jahres waren 42 so genannte neue aktive Substanzen zugelassen worden, davon 21 gegen seltene Erkrankungen und 14 zur Behandlung verschiedener Krebsarten. Demgegenüber trugen Generika mit rund 5,5 Milliarden Dollar weniger zum Wachstum bei. Das sind Medikamente, die ihren Patentschutz verloren haben.

Bis zum Jahr 2022 erwartet IQVIA einen Anstieg der Nettoausgaben für Arzneimittel um 2 bis 5 Prozent: „Dieses Wachstum, getrieben vor allem von der
großen Zahl neuer Arzneimittel, von denen viele Spezialmedikamente und Medikamente für seltene Krankheiten (Orphan Drugs) sein werden, wird allerdings durch Verluste wegen auslaufender Patente egalisiert werden.“

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