Über 1.100 Medikamente und Impfstoffe gegen Krebs in der Entwicklung

In Sachen Krebs konnten in den vergangenen Jahrzehnten bedeutende medizinische Fortschritte erzielt werden; der Bedarf an innovativen Therapien, die die Vielzahl an Tumorformen noch effektiver bekämpfen, bleibt nichtsdestotrotz groß. Über 1.100 Medikamente und Impfstoffe befinden sich aktuell in den Entwicklungspipelines biopharmazeutischer Unternehmen. Dies berichtet der amerikanische Verband der forschenden Arzneimittelhersteller PhRMA.

Um 25 Prozent hat die Krebssterblichkeit seit 1990 abgenommen. Dies schreibt der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) in einer Broschüre. Gleichzeitig steigen die Überlebensraten von Patienten fünf Jahre nach ihrer Diagnose immer weiter an. Es ist ein Fortschritt, von dem Experten noch vor Kurzem kaum zu träumen wagten. Und trotzdem: Nach wie vor ist Krebs die zweithäufigste Todesursache – in Deutschland und den USA.

Das Wissen um die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen der verschiedenen Tumorformen wächst jedoch rasant – und bereitet den Weg für neue Therapieansätze. „Die Erforschung der Rolle des Immunsystems im Kampf gegen Krebs hat einige spannende Fortschritte hervorgebracht“, schreibt PhRMA dazu. Das Ergebnis: „eine neue Welle an Immuntherapien, die Krebs ganz gezielt angreifen.“

1.120 Wirkstoffkandidaten in der Entwicklung

Die Medikamente und Impfstoffe, die sich laut PhRMA in den Pipelines biopharmazeutischer Unternehmen befinden, richten sich gegen ganz unterschiedliche Erkrankungsformen: So zielen etwa 137 auf Leukämien, 132 auf Lungenkrebs und 90 auf Hirntumore (s. Grafik) ab. Circa 85 Prozent aller Medikamente in der Onkologie-Pipeline seien vermutlich First-In-Class-Therapien – „das heißt, sie verwenden einen neuen und einzigartigen Mechanismus, um eine Erkrankung zu behandeln“.

Unter den neuartigen Therapieansätzen sind etwa CAR-T-Zelltherapien: Mithilfe gentechnischer Veränderungen soll das Immunsystem wieder in die Lage versetzt werden, den Krebs selbst zu bekämpfen. Ein anderes Beispiel sind Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: An einen modifizierten Antikörper, der auf eine bestimmte Zielstruktur eines Tumors ausgerichtet ist, wird ein Wirkstoff gebunden und so zu den Krebszellen transportiert. Aber auch Impfstoffe – zur Vorbeugung sowie zur Behandlung – sind in der Entwicklung.

PhRMA stellt zudem fest: Die Therapien sind immer besser auf den einzelnen Patienten zugeschnitten. Über ein Viertel der Medikamente, die in den vergangenen vier Jahren von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen wurden, seien personalisierte Therapien.

teilen
teilen
teilen

Verwandte Nachrichten

Anmeldung: Abo des Pharma Fakten-Newsletters

Ich möchte per E-Mail News von Pharma Fakten erhalten: