Über 21 Millionen Leben gerettet – mit Masern-Impfung

Im Kampf gegen Masern konnten über die letzten Jahre einige Fortschritte verzeichnet werden. Dies geht aus Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) hervor. Doch Martin Friede von der WHO warnt: „Wir werden Opfer unseres eigenen Erfolgs“.

Die Zahl der Todesfälle ist von 2000 bis 2017 um rund 80 Prozent gesunken: von knapp 545.000 auf etwa 110.000 (s. Grafik in dunkelgrün). Ohne Masern-Impfung wäre das so nicht möglich gewesen (Vgl. Linie in hellgrün). Sie hat einigen Menschen das Leben gerettet: Über den gesamten untersuchten Zeitraum wurden so geschätzte 21,1 Millionen Todesfälle verhindert, schreiben WHO und CDC in ihrem gemeinsamen Bericht „Progress Toward Regional Measles Elimination – Worldwide, 2000–2017“.

Trotzdem schlagen die beiden Gesundheitsorganisationen Alarm. Sie sehen das Ziel in Gefahr, die Erkrankung bis 2020 auszurotten. Denn: 2017 sind laut ihrer Zahlen weltweit 30 Prozent mehr Masern-Fälle gemeldet worden als noch im Vorjahr. Und es scheint, als setze sich dieser Negativ-Trend in diesem Jahr fort. „Wir werden Opfer unseres eigenen Erfolgs“, heißt es seitens der WHO. Soll heißen: Die Menschen unterschätzen die Erkrankung und ihre Gefahren, weil Infektionen immer seltener auftreten. 

Die WHO betont daher: „Die Masern sind eine ernsthafte und hochansteckende Erkrankung. Sie kann belastende oder tödliche Komplikationen verursachen”. Eine Impfung – bestehend aus zwei Dosen – kann davor schützen. Laut WHO liegt die weltweite Impfquote für die erste Dosis seit mehreren Jahren bei 85 Prozent. „Von den 95 Prozent, die benötigt werden, um Ausbrüche zu verhindern, ist das weit entfernt“, so die Kritik. Die Impfquote für die zweite Dosis liegt weltweit bei nur 67 Prozent, heißt es.

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