Gesetzliche Krankenversicherung spart immer mehr durch Herstellerabschläge ein

2018 beliefen sich die Einsparungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) durch Herstellerabschläge auf rund vier Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Beratungsunternehmen IQVIA in einem Marktbericht meldet.

Die rund vier Milliarden Euro setzen sich aus sogenannten Erstattungsbeträgen sowie aus Zwangsabschlägen, die pharmazeutische Unternehmer an die GKV für verschreibungspflichtige Medikamente zahlen, zusammen. Erstattungsbeträge machen inzwischen 58 Prozent des Einsparvolumens aus – 2017 waren es noch 48 Prozent, so IQVIA.

Warum das so ist?  Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) erklärt: „Seit der Einführung des AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) im Jahr 2011 werden für alle neuen Medikamente Erstattungsbeträge verhandelt.“ Basis dieser Preisverhandlungen zwischen Hersteller und GKV ist der „Zusatznutzen“ der Innovation gegenüber einem bereits bewährten Medikament. „So wird der durch den pharmazeutischen Unternehmer gesetzte Preis für ein innovatives Arzneimittel nur noch im ersten Jahr nach Markteinführung uneingeschränkt erstattet“, führt der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) weiter aus. Weil inzwischen immer mehr Produkte auf dem Markt sind, die das AMNOG-Verfahren durchlaufen haben, wächst auch das Volumen der Einsparungen, die durch die ausgehandelten Erstattungsbeträge erzielt wurden. 

Bezieht man in die Rechnung nicht nur die Herstellerzwangsabschläge und Erstattungsbeträge, sondern außerdem die finanziellen Effekte, die Rabattverträge mit sich bringen, ein, dürften sich laut IQVIA die Einsparungen „für 2018 hoch gerechnet auf etwa 8,2 Mrd. Euro belaufen und damit einen neuen Höchststand erreichen.“

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