Laut Robert Koch-Institut gab es in den ersten neun Wochen von 2019 bundesweit bereits 170 Masernerkrankungen. Möchte Deutschland die Elimination schaffen, dürften es nur maximal 80 Fälle pro Jahr sein (s. Pharma Fakten).
Wie gefährlich die Virus-Erkrankung ist, zeigt nicht zuletzt die Epidemie in Madagaskar: Seit September haben dort über 1.100 Menschen (Stand: 24.2.2019) ihr Leben verloren. Masern sind hochansteckend. Nur ein einziger Mensch, der infiziert ist, kann durchschnittlich zwölf bis achtzehn Ungeschützte anstecken. Zum Vergleich: Bei Influenza kann ein Infizierter etwa 1,4 bis vier Personen anstecken. Ist man ohne Impfschutz den Masern-Viren ausgesetzt, erkrankt man mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent.
Masern: bei 30 Prozent kommt es zu Komplikationen
In Deutschland ist inzwischen eine Debatte um eine partielle Impfpflicht entbrannt. Und Rockland County – ein Bezirk im US-Bundesstaat New York – hatte kürzlich den „Masern-Notstand“ ausgerufen und ungeimpfte Minderjährige für 30 Tage von öffentlichen Plätzen verbannt, um einem Ausbruch Herr zu werden. Nun wurden innerhalb weniger Tage hunderte Impfungen in der Bevölkerung durchgeführt.
„Eine Impfung ist die einzige Maßnahme, die eine Infektion verhindern kann. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, laut denen Naturheilmittel, Diäten oder Veränderungen im Lebensstil das Risiko für eine Masernerkrankung reduzieren“, betont das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit“, heißt es weiter. Bei circa 30 Prozent der Fälle treten Komplikationen auf. Darunter sind z.B. Durchfall oder Ohren- sowie Lungenentzündungen. Auch lebenslange Schäden wie Erblindung und Hirnschäden sind eine mögliche Folge. Die subakute sklerosierende Panenzephalitis – eine schwere Gehirnentzündung, die in der Regel tödlich verläuft – kann noch Jahre nach einer Masern-Infektion auftreten. „Die Masern-Impfung schützt dich und deine Familie. Indem du dich gegen Masern impfen lässt, trägst du zu einer gesunden Gemeinschaft bei“, erläutert ECDC.