Der Fußabdruck der pharmazeutischen Industrie in Europa

Sie ist „Treiber für ökonomisches Wachstum“ und hat „bedeutenden, positiven Einfluss auf die öffentliche Gesundheit“: Laut Nathalie Moll, Generaldirektorin des europäischen Pharma-Dachverbands EFPIA, ist die forschende, pharmazeutische Industrie für Europa von entscheidender strategischer Bedeutung. Das unterstreicht eine Analyse, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC durchgeführt hat.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass der Aufbau einer starken europäischen Wirtschaft, eine geschlossene europäische Gesellschaft und eine gesunde Bevölkerung untrennbar miteinander verbunden sind“, erklärt Nathalie Moll im Vorwort des Berichts „Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fußabdruck der pharmazeutischen Industrie in Europa“, den EFPIA gemeinsam mit PwC veröffentlicht hat. „Als Industrie investieren wir einen größeren Prozentsatz des Umsatzes in Forschung und Entwicklung als jeder andere Sektor; wir sind integraler Bestandteil der europäischen Wirtschaft und vor allem: Unsere Medikamente verändern das Leben der Patienten und die Art und Weise, wie wir das Gesundheitswesen managen.“

Zu den Zahlen: Laut des Berichts hat die pharmazeutische Industrie im Jahr 2016 mit 206 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung in der Europäischen Union (EU) beigetragen. Knapp 100 Milliarden davon kamen direkt aus der Branche selbst – weitere 106 Milliarden entstanden durch indirekte und induzierte Effekte: Schließlich strahlt die Aktivität der Pharmaindustrie auch auf andere Wirtschaftszweige sowie auf die Einkommensverwendung der Beschäftigten aus. Insgesamt 2,5 Millionen Jobs in der EU gingen 2016 (direkt, indirekt und induziert) auf das Konto der pharmazeutischen Industrie.

Foto: © iStock.com/Lars Neumann
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Europäische Pharmaindustrie: ein Mehr an Gesundheit

„Millionen von Menschen profitieren tagtäglich von Medikamenten“, heißt es in dem Bericht weiter. Wie groß dieser Nutzen tatsächlich ist? Dazu hat sich PwC innovative Medikamente angeschaut, die zielgerichtet gegen bestimmte Formen von Brustkrebs (HER2+, HR+) sowie bei der HIV-Behandlung (sog. „hochaktive antiretrovirale Therapie“, HAART) zum Einsatz kommen. 

Demnach wurden zwischen 2007 und 2017 über 650.000 Menschen in der EU mit diesen Arzneimitteln therapiert. Die Experten schätzen, dass dadurch an die

zwei Millionen gesunde Lebensjahre (sog. QALYs) gewonnen werden konnten. Das Ergebnis: geringere Produktivitätsverluste; es ist von einem Plus von circa 362.000 Arbeitsjahren die Rede – das entspricht einem Wert von 27 Milliarden Euro. Indem die Medikamente außerdem Komplikationen, die mit den jeweiligen Erkrankungen direkt im Zusammenhang stehen, vermieden haben, konnten weitere 13 Milliarden Euro im europäischen Gesundheitssystem eingespart werden. „Von der Beschäftigung bis hin zu Investitionen, von der Forschung bis hin zu neuen Therapien: Als Industrie werden wir nicht aufhören eine gesündere Zukunft für Europa zu schaffen“, resümiert Moll. 

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