Säuglings- und Müttersterblichkeit: Die Raten sinken weltweit

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sanken in den letzten zwei Jahrzehnten die Säuglings- und Müttersterberaten auf der ganzen Welt. Dennoch stehen einige Regionen vor weitaus größeren Herausforderungen als beispielweise Europa; so vor allem Afrika. Trotz großer Fortschritte bleibt noch viel zu tun.

Die Entstehung neuen Lebens im Körper einer Frau ist das größte Wunder im Leben eines Menschen. In Europa ist das leicht gesagt, denn die Säuglings- und Müttersterblichkeit geht hier heutzutage unter anderem dank der Millenniums-Entwicklungsziele gegen Null. Andere Regionen der Erde müssen mit weitaus größeren Herausforderungen kämpfen, denn die medizinische Versorgung ist nicht überall so gut wie in Europa. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Zahlen auf den Tisch gelegt:

Die Sterblichkeit der Unter-Fünf-Jährigen

Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren hat sich in Afrika in den letzten zwei Jahrzehnten zwar von 152 Toten pro 1.000 Lebendgeburten auf 76 halbiert, dennoch ist die Rate dort fast achtmal so hoch wie in Europa (s. Grafik, Stand: 2018). Trotzdem: Dieser Erfolg ist vor allem Impfschutzprogrammen der letzten Jahre zuzuschreiben. So ist von 2000 bis 2018 die weltweite Abdeckung der DTP3-Immunisierung (Diphtherie, Pertussis, Tetanus) von 72 auf 86 Prozent gestiegen. Ebenso wie die Impfrate gegen MCV2 (Masern-haltiger Impfstoff, zweite Dosis), die von 18 auf 69 Prozent anstieg. Auch weiterhin lassen die Anstrengungen nicht nach, das Ziel für 2030 zu erreichen: Die Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren auf mindestens 25 pro 1.000 Lebendgeburten zu senken.

Die Müttersterblichkeit

Elternschaft: Für viele das größte Glück. Foto: CC0 (Stencil)
Elternschaft: Für viele das größte Glück. Foto: CC0 (Stencil)

Ganz ähnlich sieht es bei der Auswertung der Müttersterberate aus. Afrika liegt aktuell trotz einer Senkung von 857 auf 525 toten Frauen auf 100.000 Lebendgeburten zwischen 2000 und 2017 weit über dem weltweiten Durchschnitt. Die Grafik zeigt deutlich die globalen Ungleichheiten beim Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. Die meisten Muttertode könnten verhindert werden, wenn eine ebenbürtige medizinische Versorgung während und nach Schwangerschaft weltweit gegeben wäre. Die Zahlen zeigen nicht nur, wo Fortschritte bei der Verringerung der Müttersterblichkeit erzielt wurden, sondern auch, wo weitere Anstrengungen erforderlich sind – so wie in Afrika und Südostasien.

Auch hier gilt es, das Ziel bis 2030 zu erreichen: Die Reduzierung der Müttersterblichkeit auf weniger als 70 tote Frauen auf 100.000 Lebendgeburten. Das ist gerade mit einem Blick auf Afrika keine leichte Aufgabe, denn hier ist die Sterblichkeit heute noch siebenmal höher als das angestrebte Ziel.

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