Impfstoffe, Antibiotika, Fungizide: Die Palette an Medikamenten und Präventionsmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten ist heutzutage groß. Trotz des medizinischen Fortschritts stellen „Infektionskrankheiten noch immer eine sehr ernst zu nehmende Bedrohung für die Patienten dar“, heißt es in dem Bericht „Medicines in development: infectious diseases“ von PhRMA. Welch große Bedeutung in diesem Zusammenhang der pharmazeutischen Forschung zukommt, ruft aktuell die Coronakrise in Erinnerung: Die Impfstoffentwicklung ist auf Turbo geschaltet; ein erstes Mittel zur Behandlung von COVID-19-Infizierten wurde Anfang Juli in Europa zugelassen.
Doch auch bereits bekannte Pathogene dürfen nicht unterschätzt werden – etwa, wenn bewährte Arzneimittel ihre Wirkung verlieren. Oder sich Leiden wie die Masern aufgrund von Impflücken wieder auf dem Vormarsch befinden.
Infektionskrankheiten: Forschung auf Hochtouren
In der Pipeline befinden sich laut PhRMA daher nicht nur Kandidaten gegen relativ neue Erreger wie SARS-CoV-2. Geforscht wird unter anderem auch an einem Wirkstoff zur Behandlung der Tuberkulose – denn vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen sind neue Therapieoptionen wichtig. Ein weiteres Beispiel: Gegen HIV ist ein sogenannter langwirksamer Kapsid-Inhibitor in Entwicklung. Die Hoffnung ist, dass er das Virus mittels einmaliger Injektion unter die Haut für mehrere Monate unter Kontrolle halten kann. Zum Einsatz könnte er womöglich auch bei Menschen mit Multiresistenzen kommen.