Über 400 Medikamente und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten in Entwicklung

Viren können Krankheiten wie COVID-19 oder AIDS auslösen. Bakterien verursachen beispielsweise Tuberkulose. Die sogenannte Flussblindheit – eine Tropenkrankheit – wird durch Parasiten in Form von Fadenwürmern hervorgerufen. Und „Candida auris“ – ein relativ neuer Erreger, der als „Killerpilz“ bereits Schlagzeilen machte – zeigt, dass auch Pilze eine potenzielle Gefahr für Menschen darstellen. Laut dem amerikanischen Pharmaverband PhRMA sind daher momentan 421 Arzneimittel- und Impfstoffkandidaten gegen eine Vielzahl an Infektionskrankheiten in Entwicklung.

Impfstoffe, Antibiotika, Fungizide: Die Palette an Medikamenten und Präventionsmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten ist heutzutage groß. Trotz des medizinischen Fortschritts stellen „Infektionskrankheiten noch immer eine sehr ernst zu nehmende Bedrohung für die Patienten dar“, heißt es in dem Bericht „Medicines in development: infectious diseases“ von PhRMA. Welch große Bedeutung in diesem Zusammenhang der pharmazeutischen Forschung zukommt, ruft aktuell die Coronakrise in Erinnerung: Die Impfstoffentwicklung ist auf Turbo geschaltet; ein erstes Mittel zur Behandlung von COVID-19-Infizierten wurde Anfang Juli in Europa zugelassen.

Doch auch bereits bekannte Pathogene dürfen nicht unterschätzt werden – etwa, wenn bewährte Arzneimittel ihre Wirkung verlieren. Oder sich Leiden wie die Masern aufgrund von Impflücken wieder auf dem Vormarsch befinden.

HIV, Corona und Co.: Forschung läuft auf Hochtouren. Foto: ©iStock.com/Jevtic
HIV, Corona und Co.: Forschung läuft auf Hochtouren. Foto: ©iStock.com/Jevtic

Infektionskrankheiten: Forschung auf Hochtouren

In der Pipeline befinden sich laut PhRMA daher nicht nur Kandidaten gegen relativ neue Erreger wie SARS-CoV-2. Geforscht wird unter anderem auch an einem Wirkstoff zur Behandlung der Tuberkulose – denn vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen sind neue Therapieoptionen wichtig. Ein weiteres Beispiel: Gegen HIV ist ein sogenannter langwirksamer Kapsid-Inhibitor in Entwicklung. Die Hoffnung ist, dass er das Virus mittels einmaliger Injektion unter die Haut für mehrere Monate unter Kontrolle halten kann. Zum Einsatz könnte er womöglich auch bei Menschen mit Multiresistenzen kommen.

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