Wie von Wissenschaftlern erwartet, hat die derzeitige Influenza-Saison gravierendere Ausmaße angenommen als im vergangenen Jahr. Diesmal rollt die Grippewelle aus Süddeutschland gen Norden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte bereits vergangenen September vor drastischeren Auswirkungen gewarnt und darauf hingewiesen, dass sich Menschen aus Risikogruppen mit einer Impfung gegen Influenza-Viren am besten schützen können. Doch der diesjährige Impfstoff weicht bei einem Virus von dem derzeit zirkulierenden Stamm ab, so dass trotz Impfung mit einer Grippeerkrankung gerechnet werden muss.
Impfstoff gegen Grippe weicht beim Virenstamm ab
Basis für die Zusammensetzung des Influenza-Vakzins sind Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Die Voraussagen sind meistens sehr gut, nur leider nicht immer“, sagte Prof. Klaus Schughart Leiter der Abteilung Infektionsgenetik beim RKI in einem Artikel auf helmholtz-hzi.de. Laut Bericht waren 100 nationale Referenzlabore an der Entwicklung beteiligt. Bei der H3N2-Variante konnten sie gut ein Jahr vor der Grippewelle offenbar nicht die richtige Zusammensetzung voraussagend ermitteln.
Influenza-Impfstoff schützt gegen weitere Viren
Dennoch halten Virologen wie Prof. Carlos Guzmán, Leiter der Abteilung Vakzinologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), an einer Impfempfehlung fest: „Teilweiser Schutz ist besser als keiner.“ Er sieht jedoch weiter Handlungsbedarf bei der Bestimmung. Es bleibe zwar schwer, genaue Influenza-Subtypen zu bestimmen, jedoch müsse an besseren Methoden für Vorhersagen gearbeitet werden, erklärte der Wissenschaftler.
Höhepunkt der Grippewelle steht bevor
Der wöchentliche Influenza-Bericht des RKI führt aktuell eine stark erhöhte Influenza-Aktivität auf. Die Häufigkeit der akuten Atemwegserkrankungen ist auf der Homepage des Instituts auf einer Karte abgebildet. Noch zeigt sie ein Süd-Nord-Gefälle. Mit weiteren Ansteckungen und einer Ausbreitung wird derzeit fest gerechnet.