Das ist das Unberechenbare: Man weiß nicht, was SARS-CoV-2 mit einem macht. Viele bekommen ihre Infektion nicht mit, weil sie keine Symptome haben. Andere müssen für ein paar Tage ins Bett. Aber es gibt auch Menschen, die ins Krankenhaus müssen. Und ein Teil muss auf die Intensivstation. Das ist für viele buchstäblich die letzte Station. Das gilt vor allem für Menschen, die sich einer ECMO-Therapie unterziehen müssen. ECMO steht für „Extrakorporale Membranoxygenierung“ – eine Maschine übernimmt die Lungenfunktion. Die Sterblichkeitsrate ist hoch, so eine kürzlich erschienene Studie. In Deutschland sogar „unakzeptabel hoch“, wie die Autor:innen betonen.
In diesen Tagen breitet sich SARS-CoV-2 in einigen Gegenden der Welt wieder rasant aus. Auch in Deutschland sind die Inzidenzen hoch – und das obwohl noch nie so viele Menschen geimpft waren. Für manche ist das der ultimative Beleg: Impfen bringt nichts.
Hospitalisierungsrate: Abhängig vom Impfschutz
Zur Wahrheit über den durch die Impfung induzierten Schutz gehört: Auch Geimpfte können sich infizieren, können so schwer erkranken, dass sie ins Krankenhaus müssen. Die Hospitalisierungsrate hängt allerdings erheblich davon ab, ob und wie oft man geimpft ist. Das zeigt ein Bericht der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC).
Denn das Risiko einer Krankenhauseinweisung ist bei Ungeimpften um das 12-fache höher als bei Geboosterten. Und selbst bei Menschen, denen nur die Auffrischungsimpfung fehlt, ist es um das 3-fache erhöht. Das ist das Ergebnis von Auswertungen aus dem Januar 2022: In den USA hatte die Omikron-Variante zu diesem Zeitpunkt einen Höhepunkt erreicht – mit deutlich höheren Hospitalisierungsraten als während der Hochphase der Delta-Variante. Auch wenn diese Daten nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar sein dürften; die Empfehlung des CDC wird auch hierzulande gelten: „Alle Erwachsenen sollten mit ihrer COVID-19-Impfung auf dem neuesten Stand sein, um das Risiko COVID-19-assoziierter Krankenhauseinweisung zu reduzieren.“
COVID-19-Impfung: Schutz vor schweren Verläufen
Die Wahrheit ist: Einen Impfstoff, der zu 100 Prozent wirkt, also wirklich alle Infektionen vermeidet, gab es noch nie. Das gilt insbesondere für Viren, die sich als sehr anpassungsfähig erweisen und sich in immer neuen Varianten neu erfinden, wie das bei dem pandemischen Virus der Fall ist. Aber diese Vakzine können ihren Wert auch anders zeigen; etwa, indem sie schwere Verläufe vermeiden helfen.
Weshalb Vorsicht immer noch ein guter Berater ist. Denn niemand weiß, was SARS-CoV-2 mit einem macht.