Um gemeinsam Strategien gegen das globale gesundheitliche Problem zu entwickeln, kamen am Montag und Dienstag Gesundheitsminister aus unterschiedlichen Ländern bei der ersten Ministerkonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Demenz in Genf zusammen. „Es ist unsere gemeinsame Verpflichtung, noch mehr gegen diese Krankheit und für die davon betroffenen Menschen zu tun“, erklärte Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe in einer Pressemitteilung. Neben Verbesserungen bei der Pflege von Alzheimerpatienten stand das Thema Forschung auf der Agenda der Minister.
Bislang gibt es noch keine Therapie, die Alzheimer heilen könnte. Und das trotz Milliardeninvestitionen. Die Forschung soll mit staatlichen Geldern einen neuen Schub erfahren. Die Bundesregierung fördert laut Gröhe die Erforschung neuer Therapien mit jährlich 66 Millionen Euro für das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen.
Britische Regierung legt Alzheimer-Forschungsfonds auf
Die britische Regierung geht noch einen Schritt weiter. Sie gab am heutigen Dienstag bekannt, künftig einen Alzheimer-Forschungsfonds mit 100 Millionen Dollar ins Leben zu rufen. Wie die PharmaTimes auf ihrer Website berichtet, beteiligen sich daran auch das Institut „Alzheimer’s Research UK“ sowie die Pharmaunternehmen Biogen Idec, GlaxoSmithKline, Janssen, Lilly und Pfizer. Der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt sagte: „Dieser neue Fonds ist eine einzigartige Zusammenarbeit, die das Wissen von staatlichen Einrichtungen, Forschern, Industrie und Spendern zusammenbringt.“ Das Ziel sei letztlich eine effektive Alzheimer-Therapie.
Der Bedarf nach einem Heilmittel ist groß: Schon jetzt haben weltweit 47 Millionen Menschen Demenz. Und die Anzahl der Erkrankungen wächst rasant. Bis zum Jahr 2050 soll sich diese Menge nach aktuellen Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verdreifacht haben. Allein in Deutschland sind zurzeit circa 1,5 Millionen Frauen und Männer an Alzheimer erkrankt. Bis 2050 rechnen Experten mit bis zu 3 Millionen Demenz-Patienten.