Die Vorbereitungen für die Produktion des künftigen Grippeimpfstoffs laufen zwar bereits auf Hochtouren, weil ansonsten die große Nachfrage nicht bedient werden könnte. Doch die letztliche Zusammensetzung der Impfdosen erfolgt erst nach den Empfehlungen der EMA. Die europäische Arzneimittelbehörde schließt sich dabei meist den Angaben der WHO an.
Für den in Deutschland gängigen dreivalenten Impfstoff – dieser schützt vor drei Virenstämmen – empfiehlt die Expertenkommission folgende Komponenten für den A-Stamm:
- California/7/2009 (H1N1)pdm09-ähnlichen Virus
- Switzerland/9715293/2013 (H3N2)-ähnlichen Virus
Beim B-Stamm:
- Phuket/3073/2013-ählichen Virus
Für den international gefragten viervalenten Impfstoff empfehlen die Biowissenschaftler außerdem eine weitere B-Virus-Komponente mit Brisbane/60/2008-ähnlichen Viren.
Die Empfehlungen gelten auch für die Influenzaimpfstoffe mit lebenden Virenbestandteilen. Diese sind zum Beispiel in Nasensprays enthalten. Nur hierfür steht die endgültige Zusammensetzung für den A-Stamm California/7/2009-ähnlichen Virus noch nicht fest. Nach Angaben der EMA liegen zurzeit noch nicht ausreichende Daten dafür vor.
Global Influenza Programme der WHO überwacht Virenausbreitung
Die Informationen zur Zusammensetzung des Grippeimpfstoffes basieren auf den global gesammelten Daten der WHO. Das Global Influenza Programme (GIP) hält die weltweit am häufigsten vorkommenden Virentypen fest. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden die Impfstoffe, die eine abgeschwächte Version der Virentypen enthalten, hergestellt. Durch diese Impfung baut das körpereigene Immunsystem Abwehrkräfte auf, die diese Virenstämme bekämpfen.
Impfungen gegen die Grippe sind insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke und Personen, die mit vielen anderen in Kontakt kommen, ratsam. Einen einhundertprozentigen Schutz kann jedoch keine Impfung bieten. Gleichwohl senkt eine hohe Impfrate das Risiko für akute Erkrankungen. Bei der aktuellen Grippewelle hatte sich ein Virenstamm zwischen dem Zeitpunkt der Bestimmung des Impfstoffes und dem Ausbruch der Grippesaison derart verändert, dass die Wirksamkeit des in Deutschland verabreichten Vakzins geringer war als in anderen Jahren.