Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.
Fortschritte in der Leukämie-Behandlung - die Überlebenskurven haben sich bei den akuten als auch bei den chronischen Leukämien deutlich verbessert. Logo: © Pharma Fakten e.V.

Nutzenbewertung für erste Gentherapie mit Glybera liegt auf Eis

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat bei einem Medikament erstmals die Nutzenbewertung auf Eis gelegt und damit die gesetzliche Frist für eine Bewertung überschritten.

Der G-BA hatte bei seiner Sitzung am Donnerstag ursprünglich einen Beschluss über die Nutzenbewertung zu Glybera, einem Orphan Drug zur Therapie der Stoffwechselerkrankung Lipoproteinlipasedefizienz (LPLD), fassen müssen. Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene Erbkrankheit. Patienten leiden unter einem Enzymmangel im Fettstoffwechsel. In Europa weisen etwa 500 Menschen diese Erkrankung auf.

Grund für das Aussetzen der Nutzenbewertung sind neue Daten über die Wirkung des Medikaments, die bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingereicht wurden. Die Behörde befasst sich erst in der kommenden Woche mit den Erkenntnissen aus dem neuen Bericht. Von der EMA-Entscheidung hängt das weitere Verfahren ab. Der Vorsitzende des G-BA Josef Hecken hat deswegen den AMNOG-Prozess bis auf weiteres eingefroren und sprach von einem atypischen Sonderfall. „Dass der G-BA ansonsten die Fristen peinlichst genau beachtet, ist in den ca. 120 bislang durchgeführten Verfahren bewiesen worden“, erklärte er in einer Pressemitteilung.

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