Das menschliche Immunsystem ist komplex. Wenn man so will, kennen es Viren am besten. Denn seit tausenden Jahren überleben sie im menschlichen Körper dadurch, dass sie Abwehrzellen austricksen. „Wir müssen besser verstehen, wieso uns Viren überhaupt krank machen und warum uns unser Immunsystem manchmal nicht schützen kann“, erklärt Prof. Luka Cicin-Sain vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Dort findet am Freitag ein internationales Symposium der VISTRIE-Forscher statt.
Cytomegalievirus weitgehend unbekannt, aber gefährlich
Die Bandbreite der Viren ist enorm. Für viele sind Influenza und Ebola ein Begriff. Jedoch existieren noch zahlreiche weitere Erreger, die dem Menschen erheblichen Schaden zufügen können. Selten öffentlich im Fokus steht beispielsweise das sogenannte Cytomegalievirus. Hierfür herrscht noch ein großer Forschungsbedarf. Nach Schätzungen leiden in Deutschland rund 40.000 Menschen an den Folgen einer Infektion. Während Schwangerschaften schädigt das Virus das ungeborene Kind mit lebenslangen Folgen. Noch gibt es keine Impfung.
Gebündeltes Know-How zur Erforschung des Virus
Die Ergebnisse, die beim Symposium am Helmholtz-Zentrum vorgetragen werden, könnten ein Schritt sein, der die wichtige Grundlagenforschung auch in diesem Bereich voranbringt. Die Forscher eint ein Ziel: „Als Virologen müssen wir unser Know-How bündeln und uns austauschen. So können wir am besten voneinander lernen und unsere Forschung konsequent weiterentwickeln“, sagt Prof. Cicin-Sain. Denn so unterschiedlich die einzelnen Viren sind, helfen alle neuen Erkenntnisse auch bei der Erforschung unterschiedler Typen.