Nach Angaben der schottischen Forscher haben sie für die Entwicklung der Arznei einen anderen Weg eingeschlagen als zuvor üblich. Wie Studienleiter Dr. Kevin Read gegenüber der BBC sagte, sei dies dringend erforderlich. „Die Ausbreitung von Resistenzen gegen die erfolgreichen Standardtherapien sind zu einer ernsthaften Bedrohung geworden“, erklärte der Wissenschaftler. Vor allem in der Region zwischen Myanmar und Indien werden die Standard-Malaria-Medikamente zunehmend wirkungslos.
Zum vielversprechenden Wirkstoff mit dem Namen „DDD107498“ merkte Read an: „Er funktioniert auf eine andere Art als die bisher gängigen Medikamente.“ Möglicherweise eine Lösung für Patienten, bei denen die gängigen Therapien nicht mehr anschlagen. Nach Angaben des Wissenschaftlers wirkt er auf ein Protein ein, das die Parasiten benötigen und das letztlich Malaria auslöst. Darüber hinaus soll der Wirkstoff gegen weitere Infizierungen schützen.
Forschung nach Therapien gegen Malaria
Die Forschung nach dem Wirkstoff gegen Malaria ist aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Drug Discovery Unit (DDU) der Universität in Dundee und dem Medicines for Malaria Venture (MMV) hervorgegangen. Die Kooperation begann vor sechs Jahren mit dem Ziel, aus 4700 Komponenten wenigstens einen Wirkstoff gegen Malaria herauszufiltern. Nach noch anstehenden Sicherheitstests planen die Forscher in den nächsten Jahren die Durchführung von klinischen Studien.
Die Bekämpfung von Malaria ist eine der größten globalen gesundheitspolitischen Herausforderungen. Trotz enormer Anstrengungen von Medizinern und Forschern konnte die Tropenkrankheit bislang nicht entscheidend eingedämmt werden. Große Hoffnungen ruhen auf einem Impfstoff: RTS,S wurde nach fast 30-jähriger Entwicklungszeit in klinischen Studien erfolgreich erprobt. Eine Zulassung steht kurz bevor.