Impfungen steigen nach Masernwelle deutlich an

Die Masernwelle Anfang des Jahres hat in mehreren Bundesländern in den vergangenen fünf Monaten zu einem Anstieg bei Impfungen geführt. Im Bundesdurchschnitt wurden 43 Prozent mehr Impfdosen als im Vorjahr verabreicht. Das geht aus Statistiken des Gesundheitsanalysedienstes IMS Health hervor.

Die Masernwelle hat zu einem erheblichen Anstieg bei Masern-Mumps-Röteln-Impfungen (MMR) geführt. Im Vergleich zum Vorjahr kam es im Februar zu einer Steigerung der Impfungen um rund 80 Prozent. Im März lag sie bei 112 Prozent und im April bei 50 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsanalysedienstes IMS Health hervor.

Starke Nachfrage nach Impfungen in Berlin

Am stärksten nachgefragt waren die MMR-Impfungen in Berlin. Von Januar bis Mai 2015 waren sie 184 Prozent höher als im Vorjahr. Hier hatte es besonders viele Ansteckungen gegeben. Von den insgesamt 2203 gemeldeten Masernfällen in den ersten zwölf Wochen des Jahres sind 1141 Fälle in Berlin verzeichnet worden. Auch in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg, in denen ebenfalls vergleichsweise hohe Infektionsfälle gemeldet wurden, sind überdurchschnittliche Impfzahlen registriert worden. Bundesländer, in denen wenige Masernfälle auftraten, blieben bei einem unterdurchschnittlichen Impfzuwachs von unter 40 Prozent.

Masern sollen ausgerottet werden

Das ursprüngliche Ziel, Masern in Deutschland bis 2015 auszurotten, wurde mit dem Ausbruch in der Hauptstadt deutlich verfehlt. Dies soll nun bis 2020 umgesetzt werden. Dafür müsste eine Impfrate von mindestens 95 Prozent erreicht werden. Die Bundesregierung hofft, dies mit Hilfe des Präventationsgesetzes umsetzen zu können. Kinderärzten geht dies jedoch nicht weit genug. Sie fordern eine Impfpflicht.

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