Wissenschaftler testen neue Impfmethode gegen HIV in klinischen Studien

Amerikanische Forscher haben einen Anlauf unternommen, eine wirksame Impfung gegen HI-Viren zu entwickeln. In präklinischen Studien mit Makaken-Affen, die das HIV-ähnliche SI-Virus aufwiesen, konnten vielversprechende Ergebnisse erzielt werden. Demnächst sollen klinische Studien folgen.

Es wäre der Durchbruch, gelänge nach 30 Jahren die Etablierung einer effektiven Schutzimpfung gegen HIV. Forscher des Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston setzen dafür ihre Hoffnung auf eine neuartige Impfstrategie.

Impfstrategie zeigt positive Auswirkungen

Im Gegensatz zu bisher häufig üblichen Impfungen wurde im Tierversuch Makaken-Affen, die zuvor mit einem Virus infiziert wurden, ein Booster verabreicht. Dieser hatte jedoch einen anderen Wirkstoff. Konkret verwendeten die Wissenschaftler nach einem Bericht des Ärzteblattes das ungebundene Hüllenprotein Env gp 140 von SIVsmE543. Dadurch bildeten sich bei den Tieren zahlreiche Antikörper, die bei der Mehrzahl der Makaken gegen mehrere Virentypen schützen. Im Vergleich zu einer Affen-Gruppe ohne diese Impfprozedur überstanden sie mehrere bewusst herbeigeführte Infektionen.

Da die Testergebnisse bislang vielversprechend ausgefallen sind, sollen demnächst klinische Studien mit 400 Freiwilligen in den USA und Ruanda durchgeführt werden.

HIV-Ansteckungen Herausforderung für Gesundheitssysteme

Die durch HIV ausgelöste Immunschwächekrankheit AIDS stellt weltweit die Gesundheitssystem vor gewaltige Herausforderungen. Zwar lassen sich die Symptome von AIDS gut behandeln, heilbar ist die Krankheit jedoch nicht. Nur mit Hilfe von aufwändigen Therapien haben HIV-Patienten heutzutage aber eine nahezu gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne eine Infektion.

Trotz immenser Aufklärungsbemühungen kommt es weiterhin zu nennenswerten Ansteckungen mit HI-Viren. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte in Deutschland für 2014 mit 3525 sieben Prozent mehr HIV-Neudiagnosen als noch ein Jahr zuvor. Nach Angaben des RKI sagen diese Zahlen jedoch nichts über das aktuelle Ansteckungsszenario aus. Bei den Neudiagnosen kann der Zeitpunkt der Infektion schon Jahre zurückliegen.

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