„Das positive Votum der EMA ist ein erster Schritt auf dem Weg, eine Impfung gegen Malaria zu etablieren“, erklärte Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), in einer Pressemitteilung. Das Urteil der europäischen Behörde bedeutet noch keine Zulassung, weil das Arzneimittel in Europa nicht verwendet wird. Jedoch stützt sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei ihrer Handlungsempfehlung an die afrikanischen Länder auf das EMA-Urteil. Nach Angaben des PEI könnte diese im Herbst erfolgen. Danach müssen die Staaten selbst eine Zulassung von RTS,S ermöglichen.
Studien zeigen Schutz des Impfstoffs
Groß angelegte Studien hatten die Schutzfunktion von RTS, S beim überwiegenden Teil der Impflinge, die zwischen fünf und 17 Monaten das Vakzin erhielten, nachgewiesen. Bei 31 Prozent der Kinder war es wirksam, die zwischen der sechsten und zwölften Lebenswoche geimpft wurden. Nach Einschätzung des PEI trägt eine Impfung neben anderen Schutzmaßnahmen künftig dazu bei, die aktuell noch hohe Zahl der Todesopfer zu reduzieren. Weltweit starben 2013 584.000 Menschen an den Folgen einer Malaria-Infektion. Der Impfstoff soll künftig Kinder, die in Afrika südlich der Sahara leben, vor dem gefährlichen Erreger schützen. Das Vakzin wird Mädchen und Jungen im Alter von sechs Wochen bis zu 17 Monaten verabreicht. Sie sind besonders gefährdet. Die WHO schätzt, dass 82 Prozent aller auf Malaria zurückzuführenden Todesfälle unter Fünfjährige sind.
Entwicklung des Impfstoffs geht weiter
Durch die Etablierung von Impfungen wird laut PEI Malaria zu einer weiteren Infektionskrankheit, die „in gewissem Maße impfpräventabel“ sei. Bis zu diesem Schritt war es ein weiter Weg: Forscher arbeiteten mehr als 30 Jahr an dem Vakzin. Die Bemühungen im Kampf gegen Malaria sind damit bei weitem noch nicht abgeschlossen. Aktuell arbeiten GSK-Wissenschaftler an einer Weiterentwicklung von RTS,S. „Wir können noch viel verbessern“, sagte Moncef Slaoui, Vorsitzender GSK-Vaccines, gegenüber dem Time-Magazin und ergänzte: „Die Entwicklung der nächsten Impfstoff-Generation ist schon sehr weit fortgeschritten.“