Impfstoff gegen West-Nil-Fieber in der Erprobung

Amerikanische Forscher haben angekündigt, einen Impfstoff gegen das West-Nil-Virus in klinischen Studien zu erproben. Bislang gibt es für Menschen noch keinen effektiven Schutz vor dem Fieber auslösenden Virus. In den USA und in einigen europäischen Ländern kommt es immer wieder zu Ansteckungen. Eine Infektion kann den Tod zur Folge haben.

Wissenschaftler der Universität in Oregon können künftig  mit dem experimentellen Wirkstoff Hydro Vax-001 klinische Studien durchführen. Darüber berichtet FirstWord Pharma. Die Forscher erhalten hierfür staatliche Gelder in Höhe von 7,2 Millionen Dollar. Der Bedarf ist offensichtlich vorhanden. „Seit dem ersten Aufkommen im Jahr 1999 hat sich das West-Nil-Virus zur ernsthaften gesundheitlichen Bedrohung entwickelt“, erklärte Anthony S. Fauci, Direktor des amerikanischen Forschungsinstituts.

Eine Ansteckung mit dem West-Nil-Virus (WNV) ist gefährlich. Es löst Fieber aus und kann gerade für ältere und gesundheitlich geschwächte Menschen schwerwiegende Folgen haben. In den Vereinigten Staaten wurden zwischen 1999 und 2014 mehr als 40.000 Infektionen registriert. Dadurch verstarben 1.765 Patienten.

WNV gelangte von Afrika nach Europa und Nordamerika

Zuerst in Uganda nachgewiesen, verbreitete sich das durch Steckmücken übertragene Virus seit 2000 bis nach Süd- und Mitteleuropa. Träger ist unter anderem die mittlerweile auch in Teilen Deutschlands heimisch werdende Asiatische Tigermücke. Nachgewiesen wurde das Virus bereits in Rumänien, Ungarn und Österreich. In die USA gelangten infizierte Mücken wohl in den 90er Jahren durch Luftfrachtmaschinen. Seitdem kommt es in Nordamerika immer wieder zu Ansteckungen. 2012 infizierten sich nach offiziellen Angaben 5674 Menschen mit WNV, 286 Patienten starben.

In den vorklinischen Versuchen erbrachte das nun zu erprobende Vakzin einen effektiven Schutz bei Mäusen. Der Wirkstoff vermag es, die Auswirkung des Virus auf Eis zu legen, während Immunzellen den Eindringling bekämpfen können. Sollte sich die Arznei beim Menschen als effektiv erweisen, ist ein Verwendung bei gefährdeten Menschengruppen wie Senioren oder Immunschwachen denkbar.

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