STIKO empfiehlt drei Dosen gegen Pneumokokken

Säuglinge und Kleinkinder sollen künftig bei der Pneumokokken-Impfung drei statt vier Dosen erhalten: So lautet eine der neuen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) im Epidemiologischen Bulletin 34/2015. Auch für die Meningokokken-B-Impfung, dem Schutz gegen Gelbfieber und der passiven Immunisierung gegen Windpocken gibt es Änderungen im Impfschema.

Säuglinge und Kleinkinder sollen im Alter von zwei, vier sowie zwischen elf und 14 Monaten zwei Grundimmunisierungen plus eine Auffrischung erhalten. Das ist eine Impfung weniger als bisher. Für den bestmöglichen Schutz sei es wichtig, die einzelnen Impfdosen unbedingt im jeweils empfohlenen Alter zu geben, heißt es in einer Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts. Frühgeborene fallen weiter unter das bisherige Schema, das auch im dritten Monat eine Impfung vorsieht. Pro 100.000 Kinder im Alter unter fünf Jahren gibt es geschätzte elf Pneumokokken-Fälle.

Gegen Meningokokken B ist seit Dezember 2013 in Deutschland ein Impfstoff verfügbar. Die STIKO rät vor allem Menschen mit spezifischen Grundkrankheiten zu einer so genannten Indikationsimpfung. Diese müssten zuvor allerdings das Risiko abschätzen lassen.

Keine Auffrischung bei Gelbfieberimpfung nötig

Bei der Gelbfieberimpfung empfiehlt die STIKO keine Auffrischung mehr. Grund sind Änderungen in den internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV). In den vergangenen Jahren hatten mehrere Studien festgestellt, dass ein einmaliger Schutz lebenslang wirkt.

Besteht ein erhöhtes Risiko für eine schwere Windpocken-Infektion und es kann kein Lebendimpfstoff genutzt werden, dann helfen Varizella-Zoster-Immunglobuline. Die STIKO hat hier den Personenkreis um Frühgeborene mit Kontakt zum Erreger und den Zeitraum der Anwendung  auf bis zu zehn Tage nach Kontakt mit dem Erreger erweitert.

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