Anzahl der Hepatitis-Toten soll dramatisch sinken

Bei der ersten Welt-Hepatitis-Konferenz in Glasgow (World Hepatitis Summit 2015) haben die Kongressteilnehmer das Ziel ausgerufen, die durch das Hepatitis-Virus steigenden Todeszahlen drastisch zu senken. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und World Hepatitis Alliance (WHA) sterben jährlich bis zu 1,4 Millionen Menschen – pro Tag sind das 4000 Todesopfer. Mehr als 400 Millionen Frauen und Männer haben eine chronische Infektion mit Hepatitis B oder C.

Die Forscher schlagen Alarm. Mittlerweile seien Hepatitis-Viren weltweit der siebtgrößte Killer, noch vor dem HI-Virus, Tuberkulose oder Malaria. Wie die WHO bei der Glasgower Konferenz bekanntgab, soll sich dies ändern. Bis zum Jahr 2030 will die Organisation folgende Ziele erreichen:

  • Neue Hepatitis-Fälle sollen sich um 90 Prozent reduzieren.
  • Die Todesrate, die durch Hepatitis B und C verursacht wird, soll um 65 Prozent sinken.
  • Die Behandlung von Hepatitis-Patienten soll mindestens 80 Prozent aller Infizierten ermöglicht werden.

WHA und WHO entwickeln Strategie zur Hepatitis-Bekämpfung

Um diese Ziele zu erreichen, setzt die WHA auf Aufklärung zu Prävention und Heilmitteln. „Wir haben fast alle Möglichkeiten, um die virale Hepatitis auszurotten“, erklärte WHA-Präsident Charles Gore in einer Pressemitteilung. Nun gehe es darum, das Know-how und die Finanzierung für die Eliminierung der Viruserkrankung zu etablieren.

„Wir haben bei HIV gesehen, was erreicht werden kann, wenn Regierungen, die Zivilgesellschaft, internationale Organisationen und Unternehmen zusammenarbeiten, um Mittel zur Prävention und Behandlungen bereitzustellen“, erklärte Dr. Gottfried Hirnschall, WHO-Direktor der Abteilung HIV und Globales Hepatitis Programm. Es sei an der Zeit, zusammen die große Gefahr Hepatitis zu bekämpfen.

Forschungsdurchbruch von Patienten mit HCV-Infektion

Im Kampf gegen die virale Hepatitis C etwa hat es in der jüngeren Vergangenheit mehrere Durchbrüche gegeben. Mit der Etablierung einer neuen hochwirksamen Medikamentenklasse antiviraler Arzneimittel ist die gefährliche Virusinfektion, die letztlich die Leber arg schädigt, effizient behandelbar. Die Medikamente erzielen Heilungsraten von bis zu 99 Prozent und erzeugen kaum Nebenwirkungen. Weitere Präparate befinden sich noch in den Pipelines der forschenden Pharmaunternehmen.

Die Arzneimittelhersteller ermöglichen es, ihre Durchbruchsinnovationen ärmeren Ländern zu vergünstigten Preisen zur Verfügung zu stellen. Fachärzte wie der Virologe Prof. Dr. Michael Manns von der Medizinischen Hochschule in Hannover halten es theoretisch sogar für möglich, mit den aktuellen Arzneimitteln und ihren Folgepräparaten Hepatitis C auszurotten. Ohne einen Impfstoff ist dies bis dato noch nicht gelungen.

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