Mehr als die Hälfte der Pharma-Firmen in NRW beschäftigen dabei weniger als 100 Mitarbeiter. Das Institut der Deutschen Wirtschaft verzeichnete 2014 einen Anstieg an Beschäftigten um 1,5 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Im ersten Halbjahr 2015 stieg die Zahl um 2,4 Prozent an.
Offenbar profitiert die Branche von NRW-Standortfaktoren. „Unser Land hat mit seiner leistungsstarken Hochschullandschaft, renommierten Forschungseinrichtungen und innovativen Unternehmen die besten Voraussetzungen, Impulse für die gesamte Gesundheitsbranche zu setzen”, sagt Dr. Iris Zemzoum, Vorsitzende der Geschäftsführung Janssen Deutschland.
Digitalisierung als Jungbrunnen
Auch Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (vfa), sieht die nordrhein-westfälischen Pharma-Unternehmen auf “solidem Wachstumskurs”. Sie wünscht sich jedoch eine bessere Vernetzung des medizinischen Sektors. “Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann zum Jungbrunnen für Wirtschaftsunternehmen und Gesundheitssystem in Nordrhein-Westfalen werden”, sagt Fischer in einer Pressemitteilung. Dieser Modernisierungsschub werde unter dem Strich mehr Beschäftigte und bessere Therapien bringen, glaubt Fischer. Einer der Trümpfe sind die vom Land geförderten Telematik-Projekte, die das ganze Spektrum der ambulanten und stationären Versorgung umfassen.
Die Pharma-Unternehmen in Nordrhein-Westfalen erwirtschafteten 2014 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro (plus zwölf Prozent), rund 60 Prozent (3,3 Milliarden Euro) davon im Ausland. Auch im laufenden Jahr sei mit weiterem Umsatzwachstum zu rechnen, wobei Produktion und Auslandsumsatz nach bisherigen Prognosen allerdings leicht zurückgegangen seien, sagt Jasmina Kirchhoff vom IW dem Kölner Stadt-Anzeiger.