Verwunderung über Hennrichs Vorschlag zu Preisen für Medikamente für Flüchtlingsbehandlung

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich hat sich in der Debatte über den Haushalt des Gesundheitsministeriums mit einer ungewöhnlichen Anregung eingebracht. Er sprach sich dafür aus, die Erstattung von Arzneimitteln für die Versorgung von Flüchtlingen an die Preise in ihren Herkunftsländern anzupassen. Die Gesetzlichen Krankenkassen und die Pharmaunternehmen reagieren mit Verwunderung auf diesen Vorschlag.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet in ihrer Freitagsausgabe von den Äußerungen des CDU-Politikers in der Debatte  im Bundestag vom 26. November: Es sollten nur die Preise bezahlt werden, die auch in dem Land gelten, aus dem der Flüchtling komme, zitiert die FAZ Hennrich. Seiner Auffassung nach könne dies den Kommunen dabei helfen, Kosten für die Behandlung von Flüchtlingen zu sparen.

Eine provozierende Idee, die vermutlich auch nur diesem Zweck dient. Für die Akteure im Gesundheitswesen jedenfalls kam sie völlig überraschend. Florian Lanz, Pressesprecher des GKV-Spitzenverbandes, erklärte gegenüber Pharma Fakten: „Sobald sich abzeichnet, dass es für diesen Vorschlag eine politische Mehrheit gibt, werden wir analysieren, wie er sich praktisch umsetzen ließe.“

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) zweifelt an der Sinnhaftigkeit des Vorstoßes von Hennrich. Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des vfa: „Viele Menschen helfen bei der Versorgung von Flüchtlingen und auch Pharmaunternehmen engagieren sich. Vorschläge für pauschale Änderungen am Gesundheitssystem bringen uns bei der Aufgabe der Flüchtlingsversorgung nicht weiter.“ Generell sei man gesprächsbereit, um mit Akteuren aus Politik und Gesellschaft über Lösungen zu beraten, „wo immer ein konkreter Handlungsbedarf besteht“.

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