Prominente Beispiele zeigen Aussicht auf ein langes Leben

„Ich bin HIV-positiv!“ Nachdem Charlie Sheen mit diesem Statement an die Öffentlichkeit gegangen war, sprach ihm Earvin „Magic“ Johnson Mut zu. Die amerikanische Basketball-Legende twitterte: „Mit dem Fortschritt der ärztlichen Versorgung und den Medikamenten kann er diese Krankheit bekämpfen und ein langes Leben führen." Johnson ist selbst HIV-positiv. War die Krankheit in den 80er-Jahren fast ein sicheres Todesurteil, sehen Millionen von HIV-Patienten mittlerweile einer normalen Lebenserwartung entgegen. HIV ist längst eine chronische Krankheit.

Johnson ging im November 1991 mit seiner HIV-Infektion an die Öffentlichkeit – auf dem Höhepunkt seiner Karriere, kurz vor dem Auftritt mit dem „Dream Team“ bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. Heute gilt er als Musterbeispiel für positive Lebensaussichten trotz HIV-Infizierung. Da er stets einen gesunden Eindruck machte, kursierte 1996 die Falschmeldung, er habe die Krankheit besiegt. Eine Heilung ist jedoch bis heute nicht möglich. Die Viruslast wurde bei Johnson durch eine antiretrovirale Therapie gesenkt, was dazu führte, dass er bis heute ein relativ normales Leben führen kann.

„Magic“ Johnson profitiert vom medizinischen Fortschritt

Johnsons Vorteil lag in einem entscheidenden Durchbruch in der HIV-Therapie.  Mediziner gingen Mitte der 90er-Jahre dazu über, die antiretrovirale Therapie auf mehrere Medikamente zu verteilen. Wegweisend war hier die 1996 eingeführte Kombinationstherapie HAART (Hoch aktive antiretrovirale Therapie). Dabei wird ein „Cocktail“ aus Proteaseinhibitoren und anderen HIV-Medikamenten eingesetzt, um die Viren abzutöten. In der Anfangszeit musste Johnson viele Tabletten mehrmals täglich einnehmen. Mittlerweile ist die Entwicklung der Medikamente so weit fortgeschritten, dass zwei Medikamente ausreichen.

Die Geschichte der HIV-positiven Promis erzählt stellvertretend für alle Patienten die Geschichte der Therapiefortschritte. Während Charlie Sheen und „Magic“ Johnson gute Aussichten haben, kam der Durchbruch für andere zu spät. Einer von ihnen war US-Schauspieler Rock Hudson. Er informierte 1985 die Öffentlichkeit ein paar Monate vor seinem Tod darüber, dass er an AIDS erkrankt war. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Wirkstoff gegen das HI-Virus. Auch für Queen-Sänger Freddie Mercury und den  US-Schauspieler Anthony Perkins, die beide 1991 gestorben sind, kam der medizinische Fortschritt zu spät.

Louganis und Johnson im Glück

Der amerikanische Turmspringer-Olympiasieger Greg Louganis hatte Glück und gute Ärzte. Er erfuhr kurz vor den Olympischen Spielen 1988 in Seoul von der Krankheit. Der damals 28-Jährige glaubte nicht, dass er seinen 30. Geburtstag noch erleben würde. Louganis ist heute 55.

Auch Holly Johnson, Sänger der 80er-Jahre-Band „Frankie goes to Hollywood“, machte sich wenig Hoffnung auf ein langes Leben, nachdem er 1991 von seiner HIV-Infektion erfahren hatte. Er lebt heute ein weitgehend normales Leben mit der Krankheit. Johnson kehrte 2011 zurück auf die Bühne und betonte, wie sehr er  von den Fortschritten der HIV-Forschung profitiert habe.

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